Shiny Object Syndrome im MLM

Kennst Du auch die Networker, welche schnell wieder weg sind? Vielleicht waren sie sogar in Deiner Struktur für einige Monate erfolgreich aktiv und sind ganz plötzlich wie vom Erdboden verschwunden? Dann sind sie möglicherweise ein Shiny Object Syndrome Opfer.

Die gute Nachricht: Wenn Du das Shiny Object Syndrome im MLM ☠️ kennst, kannst Du so besser Opfer in Deiner Organisation identifizieren und so zumindest den ein oder anderen die Augen öffnen oder/und das Thema in Deine Team-Trainings einbauen, damit mehr Vertriebspartner selber erkennen können, ob sie „infiziert“ sind und wenn so ihr Vorgehen hinterfragen, wodurch der ein oder andere vielleicht später doch noch auf die Erfolgsspur zurückkommen kann oder am besten eben dadurch gar nicht erst dieses falsche Mindset entwickelt.

Was bedeutet Shiny Object Syndrome?

Shiny Object Syndrome bezieht sich auf die Neigung, sich von neuen Ideen, Trends oder Technologien ablenken zu lassen, anstatt sich auf ein Ziel oder eine Strategie zu konzentrieren. Durch den fehlenden Fokus ist die Person nicht in der Lage, auch nur ein einziges Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Ich persönlich sage dazu immer gerne, es ist so als wollte jemand Fußballprofi werden und macht es dann nur maximal ein bis zwei Jahre, danach will die Person Basketballprofi werden, macht es auch wieder nur kurze Zeit, danach dann vielleicht Golf-Profi und macht es auch wieder nur kurze Zeit. Kann man so irgendwo nennenswert erfolgreich werden? Genau, natürlich nicht! Bevor man wirklich professionell wird und ausreichend kompetent und erfahren, wird der exponentielle Lernkurveneffekt viel zu frühzeitig abgebrochen.

Konkret im MLM habe ich in den letzten Jahren bei vielen nicht erfolgreichen Networkern und Vertriebspartnern bzgl. des Shiny Object Syndrome vor allem die folgenden drei Gruppen beobachtet:

1. Gruppe: Von vermeintlich besseren Businessmodellen ablenken lassen

Was machen diese Teampartner? Anstatt die wertvolle Zeit produktiv in das eigene MLM zu investieren und eigene Schulungswebinare zu besuchen, wird die Zeit in anderen Webinaren zu anderen Businessmodellen verplempert. Anschließend „probieren“ diese Leute oft ein bis drei Monate hier und dort ein bisschen – natürlich ohne echte Ernsthaftigkeit und schon im Hinterkopf das nächste vermeintlich ultimative Businessmodell – und wechseln dann zum nächsten.

Häufig läuft diese Spezies von Networker immer den neusten Trends nach, wie z.B. aktuell Krypto, Cannabis, KI und neuen Geschäftsideen.

Haben Angst, eventuell irgendwo die neuste Welle zu verpassen. Doch die Wahrheit ist, wie an der Börse, – denken wir hier nur an Themen-ETF’s oder Krypto- und Cannabis-Aktien, – Trends haben meistens absolut keine Nachhaltigkeit und werden nur für eine kurze Zeit gehypt, d.h. verschwinden genauso schnell wieder wie sie gekommen sind.

Nach dem Hype und dem Zusammenbruch zieht die Meute anschließend weiter und erzeugt irgendwo eine neue Blase, bis diese wieder platzt. Wenn man dies also weiß, wie schlau ist es dann Trends überhaupt hinterherzulaufen, geschweige große Aufmerksamkeit zu schenken?

Ich erinnere mich hierzu zum Beispiel noch an meine Schulzeit als es einen Trend gab, wo alle so hohe Schuhe trugen – ich glaube, dieses Modell nannte sich Buffalo. Selbst die meisten Jungs trugen auf einmal hohe Schuhe. Mir hingegen war es komplett egal und mittlerweile ist der Trend längst verpufft, also es auch anderen längst ebenso egal. Auch erinnere ich mich noch an die Zeit der sogenannten „Arschgeweihe„. Damals gefühlt fast jedes junge Mädchen am Strand lief mit so einem Tattoo auf dem unteren Rücken herum. Umso mehr wunderte es mich, wie plötzlich nahezu keine Frau mehr am Strand mit diesem „Geweih“ zu sehen war.

So oder so, kann man nicht jeden Trend mitmachen. Es wird immer neue Business-Möglichkeiten geben, aber viel wichtiger ist es sich für nur eine Sache zu entscheiden und diese aber dann richtig gut zu machen und es ernsthaft für längere Zeit durchzuziehen. Mit hingegen von Business zu Business springen und Halbherzigkeit wurde noch niemand erfolgreich, weder im MLM noch in der klassischen Wirtschaft!

2. Gruppe: Die MLM-Startup Junkies

Ganz nach dem Motto: Immer als Erstes dabei sein zu wollen unter der falschen Annahme in einem neuen MLM wäre es einfacher. Doch die Wahrheit ist, das Risiko bei jungen Start-ups steht generell in keinem gesunden Verhältnis zum möglicherweise stärkeren Wachstumspotential.

Um es eindeutig zu sagen, das Scheitern einer blutjungen Firma ist sehr wahrscheinlich, denn nur die wenigsten Start-ups überleben und verschwinden generell bereits wieder nach kurzer Zeit. Daher investiert z.B. nicht ohne Grund der erfolgreichste Investor der Welt Warren Buffett statt in Start-ups generell in reife Unternehmen. So ist seine größte Beteiligung Apple, also ein Konzern der bereits seit 1976 existiert aber eben dennoch stark wächst. Übrigens, wäre Warren Buffett ohne seine großzügigen Spenden sogar wahrscheinlich der reichste Mensch der Welt, also wenn er es nicht weiß, dann weiß ich auch nicht. 😉

Ebenso gibt es im MLM Unternehmen, welche bereits seit Jahrzehnten existieren und dennoch auch zukünftig attraktives Wachstumspotential bieten. Meiner Meinung nach sollte ein Network-Marketing-Unternehmen mindestens seit 5 Jahren auf dem Markt sein, denn die ersten Jahre sind die kritischsten. Alles unter dieser Zeitspanne ist Gambling, also Glücksspiel, und können sich meiner Ansicht nach nur die Leute leisten, welche bereits genügend Geld gemacht haben, denken wir in diesem Zusammenhang nur an Business Angels und die Sendung „Die Höhle der Löwen“. Also Multimillionäre, welche etwas Geld zusätzlich in aufstrebende Start-ups riskieren können und es somit nicht so schlimm ist, wenn davon nur wenige Firmen sich „langfristig“ etablieren können.

3. Gruppe: Ständig von neusten Marketing-Ideen und Strategien ablenken lassen.

Solche Leute habe ich manchmal auch im Team. Diese fragen dann z.B. „Matthias, hast Du schon von der neusten Methode im Marketing zu xy gehört?“ Ich antworte darauf dann generell immer etwas wie: „Nein, ich konzentriere mich lieber auf das, was nachweislich funktioniert.

Nicht falsch verstehen, ein kontinuierliches Weiterbilden ist natürlich im Marketing essenziell für Deinen MLM-Erfolg aber wenn jemand dauerhaft mehr Zeit in Onlineschulungen oder/und Veranstaltungen statt mit der Umsetzung aufwendet, ist das gewiss nicht zielführend. Vor allem sollte jeder sich der Tatsache bewusst sein, dass weniger das reine Lernen als die Erfahrungen zum Erfolg führen, also die Praxis. Was man lediglich theoretisch lernt, hat man eh schnell wieder vergessen.

Zudem reichen für Erfolg im MLM Marketing generell zwei bis maximal drei Kernstrategien absolut aus, also z.B. Konzentration im Social-Media auf Facebook oder Instagram, Content-Marketing und PPC. Auf diese zwei bis drei Bereiche sollte man sich dann sukzessive im gesunden Maß weiterbilden und Up to date bleiben.

Niemand hingegen kann und braucht, zum Glück, sich überall im Marketing auszukennen und dies ist auch gar nicht möglich. Allein im Internet gibt es nahezu unendlich viele Marketingansätze und man kann sich immer lediglich auf eine Hand voll ausreichend spezialisieren.

Fazit

Für Erfolg braucht es einen Marathon und Konsequenz. Dies gilt natürlich nicht nur im MLM, sondern auch im Leben allgemein. Nur durch einen kurzen Sprint hingegen, ganz egal wie heftig das Strohfeuer auch sein mag, wurde noch niemand erfolgreich.

Nicht von ungefähr machen alle mit bekannten erfolgreichen Networker immer nur 100 % ein MLM. Warum wohl?

Übrigens, apropos erfolgreich, selbst der aktuell reichste Deutsche, Klaus-Michael Kühne, gab auf die Frage, was er von Trends im Bereich Führung wie Agilität, Diversität und New Work hält, einmal eine für ihn sehr typische Antwort: „Von Trends, die einer Mode oder dem Zeitgeist geschuldet sind, lasse ich mich nicht unbedingt leiten.“ Es hat sich, wie man auch bei ihm eindeutig sieht, finanziell mehr als ausgezahlt.

networker
 

Konnte bereits während seines BWL-Studiums, durch moderne Inbound-Marketing-Strategien, 483 Erstlinien sponsern und ein hauptberufliches Monatseinkommen im Network-Marketing über das Internet aufbauen. Mit mittlerweile über weit eintausend direkt gesponserten Vertriebspartnern zählt er zu einer der erfolgreichsten Rekrutierern der deutschen MLM-Branche.

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