Differenzvergütungsplan: Kann ich von meiner Downline überholt werden?

Ist es im Differenzvergütungsplan tatsächlich möglich von den eigenen gesponserten Erstlinien überholt zu werden, sodass man keine Provisionen mehr auf die Struktur erhält?

Immer wieder erhalte ich von Neueinsteigern im MLM, welche zum ersten Mal in einem Differenzvergütungsplan arbeiten – oft auch Stufenvergütungsplan oder Breakawayvergütungsplan genannt – die Frage: „Kann ich von meiner Downline überholt werden?

Die Antwort darauf schockiert viele und so mancher schaltet nach der Beantwortung der Frage direkt mit dem Zuhören ab, ist enttäuscht oder gar wittert nun den Haken in seinem MLM-Business gefunden zu haben.

Die gute Nachricht, generell trifft der Fall eines Überholens der eigenen Downline bei aktiven Partnern überhaupt nicht ein und wenn dann lediglich vorübergehend, sofern vorausgesetzt der Karriereplan fair und realitätsbezogen kalkuliert ist.

Zugleich hat diese Konstruktion des Vergütungsplans vor allem „langfristig“ gesehen Vorteile, wie Du gleich noch erfahren wirst.

Nur eine Sache ist meiner Ansicht nach bei einem Differenzvergütungsplan besonders wichtig, nämlich dass die höchste Karriere-Position nicht zu einfach zu erreichen ist, sodass Du lange Differenzen auf Deine einzelnen Linien im Team bekommst. Bei den meisten Unternehmen haben daher auch in der Regel lediglich eine Hand voll der Vertriebspartner die höchste Karrierestufe erreicht, welche oft Landesdirektor, Präsident, Diamant Manager oder Platin genannt werden.

Zugleich solltest Du selbst dann, wenn Du irgendwann mal die höchste Karrierestufe erreichst und Linien nachziehst, noch eine Beteiligung erhalten. Bei uns werden dann bspw. weitere Differenzen freigeschaltet, oft ist dies eine Art Führungskräftebonus. Wenn zum Beispiel jemand in einem klassischen Differenzvergütungsplan die 21%-Stufe erreicht und jemanden auf die 21%-Stufe nachzieht, gibt es häufig eine Freischaltung des Führungskräftebonus von z.B. 3%, d.h. selbst bei Stufengleichheit würdest Du dann noch weiterhin auf Deine Linie mitverdienen.

Praxisbeispiel: Du wirst im Differenzvergütungsplan von Deiner Downline überholt

Wenn Du doch mal tatsächlich von Deiner Downline (kurzfristig) überholt werden solltest, dann kannst Du Dich erst einmal zu der tollen Leistung Deines Vertriebspartners freuen.

In der folgenden Abbildung nehmen wir mal an, Du hättest die Karrierestufe mit 1.000 Punkten erreicht. Aus einer direkten Linie von Dir aus der nächst kleineren Stufe 400 Punkte generierst Du 100 Abschlüsse im Monat, also bei 20 Euro Differenzprovision (90 Euro – 70 Euro = 20 Euro) x 100 Abschlüsse = 2.000 Euro:

Differenzvergütungsplan Kann ich von meiner Downline überholt werden

Differenzvergütungsplan: Kann ich von meiner Downline überholt werden?

Was passiert aber nun, wenn diese direkte Linie Deine selbe Stufe 1.000 Punkte erreicht? Genau, Du würdest in diesem Fall keine Differenzprovision mehr erhalten, weil beide, also Dein Vertriebspartner und Du, auf der 90 Euro Stufe wären. Dementsprechend: 100 Abschlüsse x 0 Euro = 0 Euro. Erschütternd nicht wahr?

Nun aber kommt der entscheidende Vorteil und um genau zu sein gleich viele weitere Vorteile, welche diesen Umstand mehr als ausgleichen. Zu einem wirst Du als vorbildlicher aktiver Partner immer etwas fleißiger sein als Deine besten Vertriebspartner, zugleich hast Du generell immer einen zeitlichen Vorsprung, da Deine Vertriebspartner ja meistens erst viele, viele Monate oder gar Jahre nach Dir ins MLM kommen, d.h. Du hast generell schon wesentlich mehr Teampartner und Umsatz aufgebaut. Bedeutet, Du wirst generell wesentlich schneller die nächste Karrierestufe erreichen und somit quasi wieder Deinen engagierten Vertriebspartner überholen.

Doch selbst wenn Dein Vertriebspartner wesentlich aktiver und vielleicht sogar besser werden sollte als Du, was ihm nur zu wünschen wäre und worüber Du Dich freuen solltest, würdest Du immer noch zwar auch dann weiterhin nicht an seinen Umsätzen aber Punkten mit partizipieren, d.h. er würde Dich auch dann mit hochziehen auf die weiteren Karrierestufen, wodurch Du mehr auf Deine „restlichen“ Linien verdienst.

Die „restlichen“ Linien ist eine etwas irreführende Begrifflichkeit, denn diese generieren meistens insgesamt wesentlich mehr Abschlüsse als die stärkste direkte Linie.

Mal angenommen, Deine restlichen Linien generieren weitere 200 Abschlüsse und Du steigst nun dank Deines engagierten Vertriebspartners auf die nächste Karrierestufe auf. Zwar bekommst Du wohlgemerkt auf Deine beste Linie bei Stufengleichheit oder überholen keine Differenzen aber eben auch schneller weitere 20 Euro dazu je Abschluss auf alle anderen Linien, welche sich unterhalb Deiner Stufe befinden.

  • Bei 200 Abschlüssen würdest Du somit 4.000 Euro zusätzlich verdienen, also +20 Euro x 200 Abschlüsse = 4.000 Euro.

Insgesamt also in diesem Fall trotz Wegfall der Differenzprovisionen auf Deine stärkste Linie +2.000 Euro mehr Einnahmen. Rechnung: -2.000 Euro Wegfall auf stärkste Linie + 4.000 Euro Zuverdienst auf restliche Linien = 2.000 Euro Mehreinnahmen.

Nehmen wir an, die durchschnittliche Differenzprovision war vorher auf Deine restlichen Linien 30 Euro und steigt nun auf 50 Euro, dann wären es statt 6.000 Euro (200 Abschlüsse x 30 Euro) nun 8.000 Euro Gesamtprovisionseinnahmen (200 Abschlüsse x 50 Euro).

Doch es kommt noch besser, denn wenn Du weiterhin neue Vertriebspartner gewinnst, was Du natürlich als vorbildliche Upline tust, bekommst Du nun auch auf diese Neueinsteiger auf jeden Abschluss 20 Euro mehr Differenzabschlussprovision. Auf zum Beispiel der 2.000 Punkte Position 90 Euro je Abschluss (110 Euro Differenz minus 20 Euro zur ersten Karrierestufe) statt 70 Euro je Abschluss auf der 1.000 Punkte Position (90 Euro Differenz minus 20 Euro zur ersten Karrierestufe).

Bedeutet in diesem Beispiel, dass wenn ein neuer gesponserter Vertriebspartner von Dir zehn Abschlüsse macht, Du 900 statt „nur“ 700 Euro Differenzabschlussprovision erzielst.

Und es kommt noch besser, auch wenn Du zusätzlich im Direktvertrieb tätig bist lohnt es sich so mehr für Dich als jemals zuvor, denn Du bekommst ebenso auf jeden Abschluss mehr Geld, also bei der 2.000 Punkte-Position zum Beispiel 110 Euro je Neukunde statt „nur“ 90 Euro Abschlussprovision.

Fazit

Differenzvergütungsplan: Kann ich von meiner Downline überholt werden? Ja! Aber dies ist eine gute Nachricht, denn wenn dies bei Dir tatsächlich mal passieren sollte, dann konntest Du einen offenbar exzellenten Vertriebspartner gewinnen, von dem Du „langfristig“ mehr profitierst als Du kurzfristig auf diese Linie Einbußen hast.

In der Regel wird es erst gar nicht dazu kommen oder wenn nur kurzfristig, da Du meistens allein schon zeitlich einen Vorsprung hast und zudem generell immer aktiver bist, allein schon wegen der Vorbildfunktion, als Deine besten Teampartner.

Selbst wenn es aber doch passiert, wirst Du wohlgemerkt vielfach profitieren, da Du immer noch an den Punkten mit partizipierst und so schneller die höheren Karrierestufen erreichen, wodurch Du höhere Provisionen sowohl auf Deine weiteren Linien bekommst als auch im Direktvertrieb, von höheren möglichen Folge- und Folgedifferenzprovisionen und weitere mögliche Boni, welche Du oftmals mit dem weiteren Aufstieg im Vergütungsplan erreichst, ganz zu schweigen.

Zudem solltest Du Dir auch die Frage nach der Alternative stellen. Wenn nicht der Differenzvergütungsplan, welcher dann? Alle anderen MLM-Vergütungspläne, Unilevelplan, Matrixplan und Binärvergütungsplan haben noch viel mehr Nachteile und Begrenzungen.

Auch der Erfolg gibt dem Differenzvergütungsplan bis heute recht, denn nach wie vor arbeiten die meisten der erfolgreichsten MLM-Unternehmen mit diesem Karriereplan und zugleich sind die meisten Top-Networker, vor allem wenn man sich stabile Einnahmen anschaut, mit Abstand in diesem Vergütungsplan zu finden. Erfolg ersetzt also letztlich alle Argumente.

networker
 

Konnte bereits während seines BWL-Studiums, durch moderne Inbound-Marketing-Strategien, 483 Erstlinien sponsern und ein hauptberufliches Monatseinkommen im Network-Marketing über das Internet aufbauen. Mit mittlerweile über weit eintausend direkt gesponserten Vertriebspartnern zählt er zu einer der erfolgreichsten Rekrutierern der deutschen MLM-Branche.

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