Warum „Führungskräfte“ im MLM nur selten gute Unterstützung bieten
Stelle Dir vor Du hast ein MLM-Unternehmen gefunden das Dir zusagt und Dein letzter Sponsor/Upline hat Dich komplett enttäuscht. Wo würdest Du am liebsten im MLM-Unternehmen einsteigen. Falls Deine Antwort jetzt ist: „Natürlich bei der Führungskraft/Topverdiener des jeweiligen MLM-Unternehmens“, dann solltest Du jetzt ganz genau zuhören.
Auch ich war damals bei meinem ersten MLM-Unternehmen von meiner Upline sehr enttäuscht worden. Nicht nur, dass ich so gut wie gar nicht unterstützt wurde, sondern auch die Tatsache dass die wenigen Tipps welche ich bekam absolut nicht funktionierten. Das Highlight war als ich eines Tages mit meiner damaligen Upline/Sponsor in Berlin einen ganzen Tag – bei bitterer Kälte – Adressen einsammelte, wir anschließend 3 Tage den gesammelten Adressen hinterher telefonierten und daraus 0 Kunden und Partner generierten. Mit Reisekosten, Hotel und Telefonkosten (damals gab es im Übrigen noch keine Flatrate), war das einzige Ergebnis in Zahlen, gleich mehrere hunderte Euros los geworden zu sein. Ich begann an der Marketing-Strategie meines Sponsors ernsthaft zu zweifeln. Und merkte später zudem, das mir viele Unwahrheiten erzählt wurden.
Nur in einem war meine damalige Upline gut. Mich fast jeden Tag anzurufen und mehr oder weniger Druck auszuüben, so hatte ich mir MLM definitiv nicht vorgestellt. D.h. wir telefonierten fast jeden Tag, indem meine Upline wieder von den ach so tollen Produkten schwärmte, welche ich doch mal gleich meine Nachbaren, Bekannte und Freunden zum ausprobieren verschenken sollte. Auch diese Tipps meines Sponsors beherzigte ich natürlich und verschenkte viele Produkte, u.a. an Freunde, Nachbaren, Bekannte und ja sogar an Friseure und an Leute aus dem Sportstudio. Da ich zu dieser Zeit noch sehr jung war, musste ich gerade bei dem Gespräch mit den Friseurstudios und Fitnesscentern meinen ganzen Mut zusammen nehmen, denn ich war noch nie ein Mensch der gerne in der „Bittposition“ tätig ist. Das Ergebnis: Nochmal waren etliche hunderte Euro weg und es gab keinen einzigen Nachbesteller. Spätestens nachdem ich einen stolzen vierstelligen Betrag los geworden war und immer noch keinen einzigen Kunden und Partner hatte, obwohl ich doch genauso arbeite wie es mir mein Sponsor empfohlen hatte, merkte ich das es so nicht weiter gehen kann.
Ich hatte erstmal keine Lust auf MLM und schwor mir nur wieder bei einer Person im MLM einzusteigen welche nachweislich erfolgreich ist. Diese würde 100% wissen wie es funktioniert und diesmal würde ich erfolgreich werden. Und tatsächlich, beim nächsten MLM-Unternehmen lernte ich jemanden kennen der wirklich ziemlich erfolgreich war und schon mehrere tausende Euro pro Monat im MLM verdiente. Sein Vorgehen war relativ simple, einfach jeden Donnerstag Leute ins Hotel einladen und er übernahm den Rest. Funktionierte ganz gut, wir bauten in gut einem Jahr mehrere hunderte Partner auf. Dumm war nur, dass das Unternehmen damals insolvent gingt – hier hatte ich mal wieder einen meiner größten Fehler gemacht welchen ich noch mehrmals machen würde, nämlich bei einem MLM-Unternehmen einzusteigen welches noch keine 5 Jahre am Markt ist (95% der neuen MLM-Unternehmen überleben die ersten 5 Jahre nicht).
Doch wir fanden ein neues Unternehmen und arbeiteten wieder nach dem selben Prinzip. Schon da merkte ich das meine „Namensliste“ irgendwie verbrannt ist. Denn alle meine Kontakte hatte ich bisher informiert und diese hatten keine Lust mehr auf ein zweites Abenteuer. Ganz im Gegenteil zu mir, der das letzte MLM-Business als wertvolle Erfahrung sah und jetzt so richtig durchstarten wollte. Nun, um das ganze abzukürzen, alle unsere Kontakte waren so verbrannt – auch die der Führungskraft – das wir nicht mehr genügend Leute generieren konnten um eine gewisse „Eigendynamik“ zu erzeugen, geschweige das Hotel voll zu bekommen. Immer mehr Abende saßen wir alleine dort, ohne auch nur einen Interessenten. Als kurz darauf das MLM-Unternehmen auch noch als Bedingung bei Geschäftspartnern eine Kreditkarte forderte und zusätzlich eine Legitimation einführte – komplexes Einreichen von Unterlagen und das alles in englisch – mussten wir spätestens erkennen, dass das weitere aktiv sein, dem Kampf gegen Windmühlen gleichen würde. Übrigens, auch dieses MLM-Unternehmen war natürlich noch keine 5 Jahre alt und rückwirkend wurden diese Veränderungen wohl mit Absicht durchgeführt, da sich das US-MLM einfach nicht in Deutschland durchsetzen konnte. Wie dem auch sei, wurde das Geschäft somit extrem verkompliziert. Und Einfachheit ist gerade im MLM sehr wichtig.
Als also meine Namensliste endgültig verbrannt war und ich zudem erkannte, dass das bisherige MLM-Unternehmen sich in Deutschland nicht durchsetzen würde, suchte ich nach einem Weg über das Internet. Denn hier sah ich noch die einzige Chance ein MLM-Business aufzubauen und gleichzeitig an eine Führungskraft zu kommen, welche anscheinend in meinem nicht einmal 100.000 Einwohner-Stadt wohl nicht existierte, bzw. nicht auffindbar sein würde. Und in der Tat, meinen Ansprechpartner darauf lernte ich kennen über das Internet und so wie er wollte ich mein Business auch aufbauen. Und siehe da, er half mir zumindest bei den „Landingpages„, die Vermarktung musste ich mir allerdings selber beibringen. Wie dem auch sei, nach etwa 2 Jahren verdiente ich vierstellig im Monat und konnte endlich mein Privatstudium beginnen. Doch auch hier wurde ich enttäuscht, denn das MLM-Unternehmen verdreifachte die Preise der Produkte, so das alles mehr oder weniger wie ein Kartenhaus zusammenbrach. Und rückwirkend gesehen, gab es nicht mal richtigen Umsatz durch Endkunden, sondern alles finanzierte sich vor allem durch Einstiegspakete. Doch ich war damals noch zu unerfahren und grün hinter den Ohren um zu erkennen, das etwas nicht stimmen würde und glaubte blind an all das was man mir erzählte. Übrigens, auch dieses MLM-Unternehmen existierte natürlich noch keine 5 Jahre (damals erkannte ich diesen Fehler allerdings noch nicht). Daraufhin machte mein damaliger Ansprechpartner kein MLM mehr und obwohl ich ihm sagte wir müssen doch handeln, alles bricht nach und nach zusammen, hatte er keine Lust mehr auf MLM. Und die damalige Führungskraft – welche sein Sponsor war – im Übrigen auch nicht mehr.
Diesmal wollte ich nun endlich einen Ansprechpartner der nicht nur weiß wie es geht, sondern der auch 100% hinter MLM steht. Und siehe da, ich fand jemanden. Nun gut, wenn es nach ihm ginge, sollte ich von Haustür zu Haustür laufen und „Internetmarketing“ würde nach seiner Meinung nicht viel bringen. Dieses wusste ich natürlich bereits besser, schließlich hatte ich mein letztes MLM-Business allein über das Internet aufgebaut. Doch er war verlässlich und immer erreichbar oder/und rief mich wenigstens zurück und ich wusste das er ehrlich zu mir war. Und auch schätzenswert, er belästigte mich nicht bzw. übte Druck aus (auch sowas hatte ich ja schon erlebt). Auch in diesem MLM Unternehmen erzielte ich ein vierstelliges Monatseinkommen und das sogar in bereits einigen Monaten. Wobei ich fairerweise dazu sagen muss, das einige wenige Partner aus dem damaligen MLM-Unternehmen mir folgten. Dummerweise brach allerdings auch hier alles relativ schnell zusammen. Kunden warteten immer länger auf ihre Produkte, die Produkte wurden zudem immer teurer und letztendlich ging das MLM-Unternehmen insolvent. Übrigens, auch dieses Unternehmen existierte keine 5 Jahre.
Ich arbeitete danach noch mit weiteren „Führungskräften“ zusammen, also Networker welche nachweislich sehr erfolgreich in ihrem MLM-Unternehmen sind oder wenigstens in der Vergangenheit monatlich sechsstellig verdient haben. Ich wollte es nun wissen und endlich von den absoluten Top-Leuten der Branche lernen. Und da auch mein Umfeld merkte, dass ich im MLM erneut „nebenberuflich“ – neben meinem Studium – ein nettes Zusatzeinkommen generierte, empfahl ich sogar Freunde an Topleader der MLM-Szene weiter, denn ich wollte mich mit ihnen austauschen, was diese dort wohl so lernen würden. Nun, was soll ich sagen. Ich könnte jetzt unbeschreiblich viel zu meinen Erfahrungen erzählen und der meiner Freunde, doch es würde sicherlich weit den Rahmen dieses Artikels sprengen. Nur so viel, ich persönlich habe festgestellt, das in der Regel alle Networker welche aktuell schon sehr erfolgreich sind bzw. waren, ihr MLM-Business noch mit absoluten Oldschool-Methoden aufgebaut haben, welche einfach nicht mehr funktionieren. Ein Denkfehler der mir erst sehr spät klar wurde. Dies erklärt im Übrigen vielleicht auch, warum so viele damalige Top-Networker aktuell ständig in neue MLM-Unternehmen einsteigen. Die damaligen Methoden funktionieren in der Regel nicht mehr und so sucht man die Fehler beim eigenen Partnerunternehmen. Dies ist allerdings nur eine Vermutung!
Und die Networker welche schon fünf- oder gar sechsstellig pro Monat in einem MLM-Unternehmen verdienen haben den Aufbau in der Regel vor einigen Jahrzehnten betrieben, so dass allgemein die damaligen Methoden nicht mehr funktionieren. Du wirst dann in der Regel etwas hören wie: „Ich habe es so und so gemacht!“ Tja, dumm nur dass die Zeiten sich ändern. Und die Leute und Superburschies welche in einem neuen MLM-Unternehmen sehr schnell überdurchschnittlich erfolgreich werden, haben in der Regel große Strukturen – einen Teil davon – einfach ins nächste MLM-Unternehmen mitgenommen. So das natürlich nicht weiter überraschend, diese dort in der Regel, schnell die erfolgreichsten Partner werden. Dies versteht ein Laie natürlich nicht und steigt dann häufig bei den so genannten Führungskräften ein, um dann wahrscheinlich enttäuscht zu werden, und zu erkennen dass die empfohlenen Methoden irgendwie nicht mehr fruchten. Übrigens, falls Du Networkmagazine liest wirst Du dort oft lesen wie diese „Führungskräfte“ PR-Marketing für sich einsetzen, bspw. „Führungskraft xy wieder top erfolgreich im neuen Unternehmen xy …“. Apropos, wohl auch ein Grund warum „Führungskräfte“ gerne in weniger gestandene MLM-Unternehmen einsteigen, so kann man schneller die höchste Position erreichen und so noch mehr auf sich aufmerksam machen. Dumm nur, ich sage es immer wieder, das über 95% der neuen MLM-Unternehmen nicht mal die ersten 5 Jahre überleben. Warum gehen die Führungskräfte also dieses unnötige Risiko ein und wählen nicht eine gestandene Firma welche die kritische Phase bereits überstanden hat und immer noch ein stabiles Wachstum vorzuweisen hat? Ich vermute aus der schlichten Tatsache, da man einfach dieses wichtige Marketing „der Beste des Unternehmens zu sein“, nutzen möchte. Anders kann ich mir dieses Verhalten jedenfalls nicht erklären.
Fazit: „Führungskräfte“ – also die jeweils besten des jeweiligen MLM-Unternehmens – sind in der Regel keine besonders guten Ansprechpartner. Da sie allgemein vor bereits Jahrzehnten eingestiegen sind, funktionieren deren damaligen Akquise-Methoden oftmals nicht mehr. Zudem betreiben sie Marketing generell nur noch für sich bspw. „PR-Marketing“, was natürlich für den normalen Networker – der gerade anfängt und noch unbekannt in der MLM-Szene ist – nicht funktioniert. Und natürlich gibt es auch Führungskräfte – wie normale Networker – welche nicht mal erreichbar sind, geschweige einen zurück rufen und statt Unterstützung bestenfalls nur Druck ausüben.
Ich persönlich würde heutzutage – falls bspw. mein jetziges MLM-Unternehmen insolvent gehen sollte (was erfreulicherweise sehr unwahrscheinlich ist) – wohl lieber bei einem meiner eigenen Teampartner von mir einsteigen – der jetzt nachweislich gute Arbeit macht und sein Team unterstützt – als mich nochmals auf ach so tolle „Führungskräfte“ und Superburschies einzulassen. Welche eh generell, wieder in einem neuen riskanten MLM-Unternehmen einsteigen – was also weniger als 5 Jahre auf dem Markt ist (siehe oben) – und zudem (habe ich bisher bei nahezu ausschließlich allen „Führungskräften“ erlebt) früher oder später auch noch die direkten Partner für das darauffolgende Network abwerben. Im Übrigen, daher sehr vorsichtig sein ein Landingpagesystem zu nutzen das von den Führungskräften direkt bereit gestellt wird. Doch dies wäre nun auch schon wieder ein anderes Thema.