Ermöglicht MLM den direkten hauptberuflichen Einstieg in die Vollexistenz?
Das viele Menschen MLM – besonders in Deutschland – immer noch als eine Art wundersame Geldmaschine ansehen, ist eigentlich nichts neues. Viele steigen gerade deswegen im Multi-Level-Marketing ein, da sie meinen sie könnten schnell, quasi über Nacht, eine menge Geld verdienen. Doch Network-Marketing ist kein Spiel, sondern es ist eine legale und ethisch korrekte Geschäftsform, die bei der richtigen Betrachtungsweise und unternehmerisch korrekten Verhalten den Einstieg in die Vollexistenz ermöglicht. Doch, kann man im MLM eigentlich auch direkt hauptberuflich einsteigen? Eine Frage welche mir des öfteren gestellt wird.
Ich sage zu dieser Frage immer folgendes: „MLM ist grundlegend eine Geschäftsform wie jede andere Selbstständigkeit auch. Und zwar in der Hinsicht, das man erstmal etwas aufbaut. Man baut ein Geschäft auf, von dem man später gut bis sehr gut leben kann. Bevor man allerdings davon leben kann, muss man auch hier Zeit und (etwas) Geld investieren.“
Andere würden es wohl einfacher in einem Satz beschreiben und sagen: „Du musst erst geben, bevor Du nehmen kannst.“ Ich vergleiche dieses immer gerne mit passiven Unternehmensbeteiligungen, bspw. an der Börse. Erst kommt das Investieren und später kommt die Dividende. Ähnlich ist es im MLM/Multi-Level-Marketing, erst kommt die Investition von Zeit und (etwas) Geld und später kommen die Auszahlungen. Man muss also auch hier – wie an der Börse bzw. passiven Unternehmensbeteiligung – geben, bevor man nehmen kann.
Network-Marketing ist allerdings keine passive Unternehmensbeteiligung, sondern eine aktive Beteiligung an einem Unternehmen, d.h. die eigene Dividende/Provision bzw. Umsatzbeteiligung ist weniger von der höhe der Einzahlung abhängig, sondern viel mehr vom eigenen Engagement und der eigenen Leistung. Je effizienter jemand im MLM arbeitet, umso höher wird die Umsatzbeteiligung am Unternehmen. Dementsprechend könnte die logische Ableitung bzw. Folgerung sein, dass derjenige der hauptberuflich einsteigt, auch schneller erfolgreich im Multi-Level-Marketing sein wird. Diese Aussage ist bedingt richtig und zwar dann wenn man dieses mehr an Zeit auch dementsprechend produktiv einsetzen/umsetzen kann. Doch selbst dann, ist es im MLM generell nicht möglich gleich ab dem ersten Monat von dem Geschäft zu leben. Im Durchschnitt verdienen die Networker (Branchendurchschnittswerte) etwa 1 bis 2 Euro pro Teampartner in der Struktur, d.h. bei erst 1000 bis 2000 Partnern kann jemand von seiner Networker-Tätigkeit überleben. Daher ist es kein Wunder, das die meisten engagierten Networker mindestens 3 bis 5 Jahre benötigen um von ihren Geschäft leben zu können. Ein hauptberuflicher Einstieg ist also allein aufgrund dieser Tatsache nicht zu empfehlen.
Es gibt allerdings Ausnahmen, Networklegenden wie bspw. Hagen Horst, Jürgen Liebig, Rolf Kipp, Gabi Steiner usw. haben bereits soviel Vertrauen in der Branche und so viele Anhänger in der Szene, das generell ganze Strukturteile – bei einem möglichen Firmenwechsel – mitfolgen würden. So haben Networklegenden schon so viel Vertrauen, dass sie sich eigentlich generell gar nicht mehr – wenn sie es wollten – um ihr Marketing und Akquise kümmern bräuchten, denn viele Partner würden direkt in die neue Firma mitkommen, ohne das diese Personen auch nur einmal Werbung betreiben müssten. Trotz allem werden die meisten Networklegenden natürlich trotzdem aktiv werden, denn sie sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und haben allgemein – so sollte es auch sein – großen Spaß bei ihrer Tätigkeit. Anmerkung: Siehe dazu auch den Artikel „Warum Networklegenden kein Marketingbudget benötigen„
Eine weitere Ausnahme besteht dann wenn man viel Geld hat (was natürlich ebenso für nahezu alle Networklegenden zutrifft) und sich für einige Zeit übers Wasser halten kann, also nicht zwingend von seinen MLM-Einnahmen abhängig ist, auch dann kann man den direkten Einstieg in die hauptberufliche Networkertätigkeit einschlagen.
Und ein letzter Punkt welcher den direkten Einstieg in die MLM-Vollexistenz ermöglicht, liegt dann vor, wenn man ein bereits funktionierendes Kontaktgenerierungssystem hat bzw. Marketingexperte ist und unmittelbar Gewinn erzielt oder wenigstens sofort Kostendeckend arbeiten kann und relativ konstant schnell in die Gewinnzone kommt.
Nur wenn einer dieser Punkte gegeben ist, kann man – nach meiner Auffassung und Erfahrung – direkt in die Networker-Vollexistenz einsteigen.
Halten wir also fest, der Einstieg in die direkte hauptberufliche MLM-Tätigkeit ist möglich, wenn man mindestens eine der folgenden Kriterien aufweist:
-Networkmarketinglegende
-viele Rücklagen/Geld hat (nicht zwingend von den Einnahmen des MLM’s angewiesen ist)
-Marketingexperte
Für der Neueinsteiger im Multi-Level-Marketing wird allerdings generell keiner dieser Punkte zutreffen. Man ist nämlich erstmal keine Networklegende (sondern möchte erst noch eine werden), man hat noch nicht viel Geld, zumindest nicht genügend als das man länger ohne zweites Erwerbseinkommen überleben könnte und man ist noch kein Experte im Marketing, sondern muss sich auf diesem Gebiet erst entwickeln. Um es auf den Nenner zu bringen, der Neuling im Network-Marketing bringt keine der oben drei genannten Voraussetzungen mit, daher ist ein Einstieg bzw. ein Versucht in die direkte MLM-Vollexistenz nicht zu empfehlen.
Ich empfehle daher jedem Networker das Geschäft nebenberuflich zu starten und dann erst in 3 bis 5 Jahren (früher oder später) in die hauptberuflich Tätigkeit überzuwechseln. Letztendlich macht es auch viel mehr Spaß, wenn man ohne Druck seine finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit aufbauen kann, als jeden Cent zwei mal umdrehen zu müssen. Und das ist in meinen Augen immer noch mit das Wichtigste, nämlich der Spaß und Überzeugung an dem was man tut und weniger der Fokus auf das Geld.