Warum das Momentum im MLM eine Luftnummer sein kann

Oft erlebe ich das sich Networker von dem Wachstum eines MLM-Unternehmens, also der Momentumphase, nahezu mitreißen lassen und sogar gerade dieses Wachstum häufig promoten, da man davon ausgeht, das durch dieses Momentum anscheinend auch für den Vertriebspartner und der MLM-Struktur ein überdurchschnittliches Wachstum und damit überdurchschnittliche Erfolgschancen möglich sind. Doch inwieweit stimmt diese Aussage, dass die Momentumphase die beste Einstiegsphase in ein MLM-Unternehmen ist?

Zwar ist diese Aussage grundsätzlich richtig, denn eine Struktur kann nur schwer schneller wachsen als das eigene Unternehmen – wobei natürlich gute Teams mit duplizierbaren Systemen auch schneller als der Durchschnitt wachsen können – doch nützt dieser Umstand nichts, wenn man sich an ein MLM-Unternehmen bindet, welches den Hauptumsatz nicht in der Heimat, sondern im Ausland macht. Denn dadurch sind die Zahlen oft verfälscht bzw. kann nur schwer ermittelt werden wie erfolgreich die Firma im eigenen Markt agiert.

So kenne ich bspw. einige MLM-Unternehmen welche in den USA zu den schnellstwachsenden Unternehmen gehören, doch in Deutschland sehr schleppend wachsen oder sogar stagnieren. Oft ist es sogar so, das selbst Milliardenkonzerne häufig ihre Umsätze weltweit Jahr für Jahr erhöhen und neue Rekorde erzielen und der deutsche Markt davon trotzdem unberührt bleiben, bzw. der deutsche Vertriebspartner davon häufig nichts zu spüren bekommt. Doch warum kann ein wachstumstarkes MLM-Unternehmen in Deutschland stagnieren oder gar schrumpfen, während es weltweit einen Rekord nach den anderen feiert? Und warum bedeutet ein wachstumsstarkes Unternehmen, welches sich also in der Momentumphase befindet, noch lange keine überdurchschnittliche Erfolgswahrscheinlichkeit?

Zuerst möchte ich erwähnen das selbst MLM-Führungskräfte sich häufig dessen Tatsache nicht bewusst sind, denn viele sind mehr gute Redner und Motivatoren als gute Geschäftsmänner. Vielen fehlt daher einfachstes Fachwissen, angefangen von grundlegenden volkswirtschaftlichen Zusammenhängen bspw. zu den unterschiedlichen Markt- und Konsumentenverhalten nach Regionen, bis zu der unterschiedlichen Sensibilität der Menschen und der darauf angepassten Vermarktung. So kommt es bspw. vor das ein erfolgreiches MLM-Unternehmen aus den USA, versucht wird in Deutschland aufzubauen. Die inländischen Networker aus Deutschland erleben dann sehr häufig das dies in der eigenen Heimat oft nicht so einfach möglich ist wie in den USA oder man mit den Wachstumszahlen wie in Übersee nicht mithalten kann.

Gerade und insbesondere Deutschland ist generell ein spezieller Markt, da die Menschen u.a. ein hohes Qualitätsbewusstsein haben.

Zudem ist der deutsche Kunde im Marketing ganz anders anzusprechen, als bspw. in den USA. In den USA werden Produkte in der Regel gerne gehypt, in Deutschland hingegen sind eher die Fakten entscheidend.

Auch das Preis-Leistungsverhältnis ist in Deutschland viel wichtiger als in den USA. So fällt bspw. auf, das in den USA oft Produkte sehr überteuert verkauft werden.

Halten wir also fest, in Deutschland sind die Konsumenten viel preissensibler, kritischer und qualitätsbewusster und zudem muss das Produkt und Konzept ganz anders vermarktet werden, um die Menschen zu erreichen.

Darüber hinaus ist „Made in Germany“ in den USA bedeutend einfacher zu vermarkten, als bspw. „Made in USA“ in Deutschland.

Noch dazu kommt das auch die Zahlungsmodalitäten total anders sind, so kauft bspw. ein Amerikaner fast alle Produkte via Kreditkarte, welches in Deutschland immer noch sehr untypisch ist. Bedeutet, wenn ein Unternehmen nur Kreditkarte als Zahlung in Deutschland anbietet, dann wird dies zusätzlich zu Problemen führen, wodurch wieder einige potentielle Kunden und Geschäftspartner herausfallen (welche sonst Partner geworden wären). Man nennt dies im Übrigen auch zusätzliche Eintrittsbarrieren erschaffen.

Schon alleine diese erwähnten diversen Unterschiede führen oft dazu, das ein wachstumsstarkes MLM-Unternehmen, welches sich also gerade in der Momentumphase befindet, sich in Deutschland oft nur schleppend entwickelt oder gar wenig später wieder vom Markt verschwindet, da die Eintrittsbarrieren viel höher sind. Dazu kommt oft mangelnde Unterstützung beim Vertriebsaufbau, fehlende bzw. unzureichende Übersetzungen und zusätzliche Kosten durch Zoll und Einschiffung, welches zusätzlich die Eintrittsbarrieren erhöht.

Mein Tipp, niemals von wachstumsstarken MLM-Unternehmen mitreißen lassen und dies als alleiniges Entscheidungskriterium betrachten. In erster Linie sollte Dein MLM-Unternehmen in Deinem Heimatmarkt funktionieren, denn von hier aus baust Du das Geschäft und Deine MLM-Struktur auf.

Es gibt im übrigen mittlerweile auch sehr erfolgreiche deutsche MLM-Unternehmen, welche ebenso wie die amerikanischen Urgesteine, erfolgreich expandieren und es gibt natürlich auch genauso – seit längerem – einige ausländische MLM-Unternehmen mit Niederlassungen in Deutschland, welche den deutschen Markt wirklich ernst nehmen und nicht nur wie Heuschrecken kurzfristig übers Land ziehen. Denn auch dies ist leider sehr häufig ein Problem, da es nahezu gängige Geschäftspraxis bei amerikanischen MLM-Unternehmen ist, das man erst dann Übersetzungen und andere wichtigen Punkte anpasst, sobald der Umsatz stimmt. Schnell ziehen sich dann diese Unternehmen von anderen Märkten wieder zurück, wenn der gewünschte Erfolg ausbleibt.

Doch natürlich gibt es auch hier einige positive Ausnahmen und man kann nicht alle amerikanischen MLM-Unternehmen über einen Kamm scheren, wie oben bereits beschrieben. Es gibt durchaus einige deutsche Networker welche mit amerikanischen bzw. nicht inländischen MLM-Unternehmen sehr erfolgreich geworden sind und sechsstellige Monatseinkommen erzielen, so bspw. Rolf Kipp mit Forever Living Products, Gabi Steiner mit Life Plus oder die Schwarz Familie mit Amway. Dieses sind nur einige erfolgreiche Beispiele. Ganz zu schweigen von den unzähligen Networkern welche fünfstellige Monatseinkommen erzielen oder ein attraktives nebenberufliches Einkommen im drei- bis vierstelligen Bereich genießen.

Halten wir abschließend fest: Nicht allein das Wachstum eines MLM-Unternehmens sollte ein Entscheidungskriterium sein. Natürlich ist Wachstum nach wie zuvor wichtig, denn bekanntlich kann die eigene Struktur grundsätzlich nur so schnell wachsen wie das Unternehmen, doch entscheidend ist vorallem dass das Network-Marketing Unternehmen dort wächst wo Du hauptsächlich aktiv bist bzw. von wo Du in die Welt hinaus expandieren möchtest. Wenn das Unternehmen sogar direkt in Deiner Heimat seinen Sitz oder wenigstens eine Niederlassung hat, dann ist allgemein davon auszugehen, dass die MLM-Firma diesen Markt ernst nimmt und dementsprechend Unterstützung anbietet und sein System auf diesen Markt abstimmt.

networker
 

Konnte bereits während seines BWL-Studiums, durch moderne Inbound-Marketing-Strategien, 483 Erstlinien sponsern und ein hauptberufliches Monatseinkommen im Network-Marketing über das Internet aufbauen. Mit mittlerweile über weit eintausend direkt gesponserten Vertriebspartnern zählt er zu einer der erfolgreichsten Rekrutierern der deutschen MLM-Branche.

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