Provisionsklau: Vorsicht vor diesen 5 miesen Tricks bei Partnerprogrammen
Partnerprogramme sind eine wunderbare Gelegenheit seine Einnahmen im Internet (zusätzlich) zu steigern. Doch leider gibt es auch Partnerprogramme mit einigen hinterlistigen Tricks. 5 Fallstricke welche Du kennen solltest um nicht um Deine verdienten Affiliate-Provisionen beklaut zu werden.
Wer mich kennt weiß, dass ich keine Person bin die immer nur über „Friede, Freude, Eierkuchen“ spricht. Ich möchte nicht nur darüber schreiben was funktioniert und wie man noch erfolgreicher im Internet Geld verdienen kann, sondern auch über dubiose Machenschaften berichten und über das was nicht funktioniert und Zeitverschwendung ist. Denn auch wenn man unnötige Fehler nicht tätigt kann man seine Einnahmen im Online-Business erhöhen.
So konnte ich bspw. zwar allein durch Affiliateprogramme, neben meinem MLM-Business, schon immerhin mehrere hunderttausende Euro an Umsatz dazu verdienen. Doch schätzungsweise 30-50% sind mir dabei buchstäblich geklaut worden, da letztlich keine korrekte Beteiligung (mein verdienter Provisionsanspruch) erfolgte. So habe ich bspw. immer mal wieder durch Zufall gemerkt das Kunden mir nicht zugeordnet wurden. Besonders natürlich im MLM fällt einem dies schnell auf, nämlich dann wenn man bspw. Partnern einige Empfehlungen gibt und nicht selten bspw. via Teamviewer Anmeldungen gemeinsam durchführt.
Doch wie kann es sein, das fleißigen Affiliates immer wieder um ihre Provisionen beklaut werden? Hier 5 Tricks wie einige schwarze Schafe der Branche Dich um Deine verdiente Provision ungeniert betrügen.
1. Mieser Trick: Die Mindestauszahlung
Eine Mindestauszahlungsgrenze ist an sich legitim. Doch gerade bei jungen Partnerprogrammen solltest Du hier sehr vorsichtig sein. So habe ich bspw. schon für verschiedene Partnerprogramme Kunden gewonnen und war kurz vor der Auszahlungsgrenze und auf einmal war das Partnerprogramm verschwunden. Stelle Dir bspw. vor Du hast 5 Partnerprogramme und jedes hat eine Auszahlungsgrenze von 100 € und Du wirbst nun für jedes dieser Partnerprogramm einen Kunden, wobei Du je Kunde eine Provision von 50 Euro erhältst. Auf dem Papier hättest Du nun also insgesamt 250 Euro verdient. Doch was passiert nun wenn alle Affiliate-Programme nach und nach verschwinden, ohne dass Du in diesem Zeitraum weitere Verkäufe generierst? Richtig. Du hättest keinen einzigen Cent verdient und die Betreiber hingegen hätten durch Dich komplett gratis Werbung erhalten. Ist das fair? Natürlich nicht.
Ich könnte an dieser Stelle nun einige Unternehmen nennen wo ich die Personen dahinter kenne und diese hier anprangern, doch unterlasse es. Auch wenn es wohl ein positiver Beitrag in der Branche wäre und sich die Unternehmen womöglich, wenn es noch mehr Affiliates offen ansprechen würden, so zukünftig wohl genauer überlegen würden ob sie dieses Risiko bezüglich der Imagepflege eingehen oder nicht.
2. Mieser Tricks um Affiliateprovisionen einzubehalten: Der Cookie-Zuordnungstrick
Wenn Du Dir ein Affiliateprogramm aussuchst, solltest Du unbedingt auf die Cookiesetzung achten. Doch zuvor: Was ist ein Cookie? Ein Cookie ist quasi eine kleine Software (Textdatei) welche nach dem Besuch der Webseite auf den PC hinterlegt wird. Womit also die Zuordnung festgestellt werden kann. Über Cookies funktioniert übrigens auch die Retargeting-Werbung. Diese kennst Du bestimmt, nachdem Du einen Webshop besucht hast und die Werbung bspw. anschließend in Facebook angezeigt bekommst.
Stelle Dir nun z.B. vor Du holst 200 Leute auf eine Affiliateseite und darüber entscheiden sich 5 Personen das Produkt zu kaufen. Denkst Du nun Du bekommst dafür auch die Provision? Nun, was wohl jetzt viele überraschen wird, es kommt ganz drauf an. Wenn das Affiliateprogramm einen Firstcookie benutzt – wie bspw. Clickbank -, dann kann es sein, das bspw. jemand vor Dir tausende Leute auf die Seite gebracht hat und nun an jedem Sale von Dir verdient. Du machst also so komplett umsonst Werbung und ein anderer greift für Dich ab, nur weil er bspw. über eine große bestehende E-Mail-Marketing-Liste schon kurz zuvor tausende Besucher auf die Seite generieren konnte.
Aber es kommt noch schlimmer, manche Cookies werden bis zu Monate lang dem ersten Cookiesetzer zugeordnet. Ein klarer Nachteil also für kleine Affiliates. In meinen Augen kann es nur fair sein wenn man nach dem Lastcookie-Prinzip verfährt – wie es Digistore24 macht – , d.h. der der letztendlich einen Kunden gewonnen hat – und nicht nur auf die Seite führte – erhält auch die Provision. Das nenne ich fair und belohnt insbesondere die kleinen Affiliates.
3. Mieser Trick um Deine Provisionen zu klauen: Einfach nach paar Tagen Inaktivität rauswerfen
Dieses dreiste Vorgehen ist mir gerade erst vor einigen Tagen zufällig aufgefallen. Ich hatte mich für ein Partnerprogramm angemeldet wo es von Zeit zu Zeit immer mal wieder gute Affiliateprodukte speziell für Networker gibt. Ich hatte allerdings nicht vor auf Teufel komm raus und auch nicht regelmäßig Produkte aus dem gebotenen aktuellen Sortiment zu empfehlen. Wie dem auch sei, erhielt ich auf einmal eine Mail mit dem Hinweis das Aufgrund von einigen Tagen Inaktivität die Partnerschaft beendet wurde. Nun stelle Dir mal vor, ich hätte hier noch Provisionen stehen welche noch nicht ausgezahlt worden wären oder hätte die Nachricht schlicht übersehen und so das Produkt weiter empfohlen. Auch dies ist natürlich ein absolut unehrenhaftes Vorgehen seitens des Programmbetreibers und ein Unding das solche Gebaren in Deutschland überhaupt möglich sind.
4. Mieser Trick um Deine Provision zu stehlen: Link verändern
Auf einer meiner Blogs habe ich ein ziemlich erfolgreiches Partnerprogramm laufen mit dem ich allein zusätzlich einige hundert tausende Euro Umsatz generieren konnte. Den Affiliatelink habe ich mehrmals in diesem Blog in Artikeln platziert und nun auf einmal kam die Ankündigung via Mail: „Liebe Affiliates, in Kürze werden alle Links verändert und die alten Affiliatelinks inaktiv“. Mit anderen Worten, wenn zukünftig noch Kunden über die alten Affiliatelinks kommen behält der Programmbetreiber dreist die Provision ein.
Zum Glück in diesem Fall und dies kann ich nur jedem empfehlen habe ich in der Regel eine Targetierung der Links im Blog, d.h. ich muss nur einmal einen Link über die Targetierung anpassen und habe somit automatisch den neuen Affiliate-Link überall richtig hinterlegt. Ohne diese Lösung hätte ich mir hunderte Artikel durchlesen und anpassen müssen und wahrscheinlich den ein oder anderen alten Affiliate-Link dabei schlicht übersehen.
Und in der Tat, hatte ich tatsächlich einige Links ohne Targetierung hinterlegt und freundlicherweise hatte mich der Support kontaktiert und mich darauf hingewiesen das sie über Artikel xy im Blog eine neue Kundenanbindung erhalten haben und ich bitte darauf achten solle zukünftig den neuen Link einzusetzen. Doch auf diese Ehrlichkeit kann man sich natürlich nicht verlassen und gerade als kleiner Affiliate wird sich ein Unternehmen wohl grundsätzlich nicht diese Mühe machen und sich stattdessen lieber still, heimlich und leise die ganze Provision einstecken.
5. Trick um Dich als Affiliate um Deine verdiente Provision zu bringen: Kontowechsel
Auch hier durfte ich „nette“ Erfahrungen sammeln. Ein Partnerprogramm mit dem ich auch immerhin schon einen vierstellige Umsätze nebenbei erzielen konnte und wo man davon ausgehen sollte, das dies auch die Betreiber zu schätzen wissen würden. Vor allem, wo in diesem Fall satte 70% – da es ein digitales Produkt ist – an den Vendor gehen und nur etwa 30% der Affiliate – also meine Wenigkeit – erhält. Doch dies schien dem Betreiber egal zu sein und die Gier auf noch mehr schnelles Geld, statt auf kontinuierliches Wachstum wohl größer. Denn was passierte plötzlich? Ich wunderte mich warum die letzten Monate keine Kundenanbindungen mehr zugeordnet wurden. Okay, dachte ich, womöglich Werbeschwankungen – mal läuft es etwas besser und mal halt etwas schlechter. Doch irgendwie kam ich dann darauf, das plötzlich das Auszahlungskonto verändert wurde – von Clickbank auf einen anderen Anbieter. Ich schrieb daraufhin den Support an, was denn mit den gewonnenen Kunden in diesem Zeitraum passiert sei? Sinngemäße Antwort: „Gar nichts, nur das sie keine Provisionen dafür erhalten haben“. Ich daraufhin: „Sie können die Kunden doch nachvollziehen und die Provisionen einfach manuell nachreichen!“ Antwort sinngemäß: „Dies ist leider technisch nicht möglich und die Affiliates wurden auch über die Kontoänderung rechtzeitig hingewiesen.“ Komisch, ich habe nie eine Mail erhalten. Vielleicht ist diese aber auch einfach im Spamordner gelandet. In jedem Fall auch hier eine Dreistigkeit und der Partnerprogrammbetreiber hat einen guten Affiliate verloren. Hätte er mich ausgezahlt hätte er noch viele weitere tausende Euros durch mich verdient. So aber wird er mit mir zukünftig in jedem Fall keinen Cent mehr verdienen. Und schon gar nicht werde ich diesen Anbieter als Partnerprogramm empfehlen 😉
Und genauso verfahre ich auch bei jedem anderen schwarzen Schaf in der Branche. In der Zukunft wird die Macht immer mehr beim Affiliate landen, denn diese bringen den Firmen letztlich die Umsätze. Amazon ist bspw. erst so groß durch sein Affiliateprogramm geworden und dank der unzähligen aber tausenden fleißigen Affiliates. Kein Partnerprogramm kann es sich leisten sein Vertrauen zu gefährden. Besonders, da Affiliates immer mehr selektieren können mit welchem Unternehmen sie zusammenarbeiten möchten und mit welchem nicht. Vertrauen ist für eine „langfristige“ Partnerschaft zwischen Vendor und Affiliate das A und O. Daher ist es schlicht einfach nur dumm und alles andere als weitsichtig wenn Affiliateanbieter versuchen mal schnell ein paar Dollar extra durch diese dubiosen Tricks zu machen. Langfristig ist es definitiv für den Betreiber selbst ein Schuss ins eigene Bein.
Ach ja und wenn Dich das jetzt schon erschreckt hat, muss ich leider sagen es gibt noch viele weitere Tricks um Dich um Deine verdienten Affiliateprovisionen zu beklauen. Daher mein Tipp: Prüfe vorher wer sich ewig bindet oder so ähnlich 😉
Natürlich ist man leider nie 100% vor Affiliate-Provisionsklau gefeilt, doch man kann mit einer Vorabrecherche zumindest die Wahrscheinlichkeit dessen reduzieren. Im Idealfall hast Du jemanden der vielleicht sogar bereits einige Affiliateprogramme seit Jahren zur Zufriedenheit nutzt. Zwar kann man auch so sich nie absolut sicher sein, aber auch dadurch sinkt noch mal das Risiko bezüglich verdienter Provisionen bestohlen zu werden.
Vorsicht bei dem Drillisch Partnerprogramm Danke für diesen Artikel. Mir wurde soeben auch eine Provision geklaut. Ein Bekannter hat mir zu liebe einen Handyvertrag über einen meiner Affiliate links bestellt. Nachdem er den Vertrag bestellt hatte, wurde mir auch eine Provision gutgeschrieben. Nach ein paar Tagen wurde der Vertrag seitens eines Drillisch Mitarbeiters storniert. Bei mir wurde dann die Provision wieder zurückgezogen. Da ich neu bei dem Partnerprogramm bin und auch nur meinen Bekannten als ersten Sale hatte, konnte ich diesen Betrug aufdecken. Ich rief meinen Bekannten an und er hat mir bestätigt, dass er seinen Vertrag nicht gekündigt hat. Dies ist eine unverschämte Abzocke seitens der Callcenteragenten von der Drillisch GmbH. Ob der Mitarbeiter sich die Provision selber in die Tasche gesteckt hat, weiß ich nicht aber davon ist auszugehen. Hoffe, dass anderen Affiliates so etwas erspart bleibt.
Hallo,
vielen Dank für Dein Statement.
Das ist natürlich alles andere als eine faire Zusammenarbeit, wenn sich nur die eine Seite bereichert und die Versprechungen nicht einhält. Leider, wohlgemerkt, wird viel in der Branche betrogen und daher sollte man gut schauen mit wem man kooperiert.
Offenbar selbst, wie man an diesem Beispiel sieht, bei Multi-Milliarden-Konzernen wird der Affiliate nicht immer automatisch fair beteiligt bzw. Provisionen vorenthalten.
Wäre ich Vendor, würde ich mich schämen und könnte nicht in mein eigenes Spiegelbild schauen, aber viele haben offenbar kein bisschen Moral.
Meiner Meinung nach müsste sowas auch endlich gesetzlich hart bestraft werden, denn viel zu oft werden ehrliche hart arbeitende Affiliates durch solches, pardon, asoziales Verhalten extrem benachteiligt. Es ist Betrug und Diebstahl und somit kriminell und daher absolut unverständlich, das es unseriöses Firmen und Vendoren noch immer, aufgrund der fehlenden Gesetzeslage, so einfach gemacht wird sich an anderen indirekt zu bereichern.
Nochmal vielen Dank für Deine Erfahrung. Mehr, zurecht, negative Erfahrungen zu unseriösen Schafen der Branche wird auf viele Firmen noch mehr Druck ausüben ehrlich zu agieren, denn durch negative Erfahrungen verlieren sie viele Affiliates und somit indirekt Umsatz, so das sich Betrug immer weniger lohnt. Kurzfristig mag es mehr Gewinn bedeuten aber „langfristig“ schießen sie sich dadurch nur ins eigene Bein.
Liebe Grüße & ein angenehmes Wochenende
Matthias
Hallo Matthias, das ist ei sehr wichtiger Artikel finde ich und an vielen Stellen musste ich schmunzeln, weil mir die Situation nru allzu bekannt vorkam.. Ich hatte vor einiger Zeit auch ein negatives Erlebnis mit Gründer.de habe darüber auch ein Video gemacht, siehe Link. Das war auch der Gipfel der Unverschämtheit und ich muss andere Affiliates wirklich ausdrücklich vor Geschäften mit gründer.de warnen!
Hallo Der Wolf,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar und Statement.
Ja, leider gibt es viele schwarze Schafe in der Szene. Umso wichtiger wenn sich auch darüber offen ausgetauscht wird, um es Abzockern zumindest schwerer zu machen und so gleichzeitig indirekt für eine noch sauberere Branche beizutragen.
Wenn z.B. noch mehr Influencer dann dieses Verhalten offen legen, wird sich Betrug immer weniger lohnen und sogar „langfristig“ kontraproduktiv im Umsatz auswirken, da dann andere potentielle Affiliates davon Abstand nehmen und bestehende Affiliates nach fairen Alternativen suchen.
Auch wenn sich Betrug für den ein oder anderen noch rechnen mag, weiß eigentlich jeder vernünftige Unternehmer: On the long run zahlt sich Abzocke generell nie aus.
Liebe Grüße & einen schönen 2. Advent
Matthias