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Pre-Launches – die Jagd nach den Unwissenden

Pre-Launch-Marketing

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Fast jede Woche bekomme ich in meinem E-Mail-Postfach Einladungen zu dem nächsten „großen“ Ding! Die so genannte Pre-Launch. Doch wie sinnvoll ist eine Prelaunch für die Teilnehmenden tatsächlich?

Als erstes wollen wir ein wenig auf die Psychologie eingehen: Bei Prelaunches wird aus der Perspektive des Marketers bewusst das Mittel der künstlichen Verknappung eingesetzt, indem also die Drahtzieher versuchen den Leuten zu verklickern das es absolut wichtig ist sich möglichst noch in der Prelaunch – dem Start vor dem Start – zu positionieren, umso einen vermeintlichen Vorteil zu haben.

Als zweites Mittel wird aus Marketersicht das Bedürfnis der Menschen nach Anerkennung (aus)genutzt, d.h. Werbeleute wissen das Leute sich grundsätzlich gerne durch einen vermeintlichen Wissensvorsprung bzw. Insiderwissens profilieren möchten um so bspw. aus ihrem Freundschaftsnetz Anerkennung bzw. Sympathie zu ernten.

Als drittes Mittel setzt man bei Prelaunches generell den Preisvorteil bzw. Rabatt ein, umso die Jagdstimmung zusätzlich voran zu treiben. Bekanntlich werden die meisten Kaufentscheidungen aus der Emotion und nicht vom Verstand getroffen. Übrigens, viele Menschen reagieren auf Rabatte und Vergünstigungen ganz besonders sensibel, da ihr Belohnungssystem dadurch aktiviert wird.

Als viertes Mittel versucht man diese Verknappung häufig durch einen Matrix-Vergütungsplan zu steigern. Hier nutzen die Marketer also u.a. Gier und Angst. Die Gier vieler Unwissender, welche glauben sie würden bei einem schnellen Einstieg eine sehr gute Ausgangslage im Vergütungsplan haben umso von Spillover zu profitieren. Und Angst – welche viele (unerfahrende) Leute haben – , diese vermeintlich besonders günstige Gunst der Stunde zu verpassen.

Dies sind lediglich vier von vielen weiteren Elementen einer Prelaunchphase welche auch nur halbwegs clevere Marketer für sich nutzen! Sofern das Produkt dahinter stimmt und dem Kunden einen echten Mehrwert einbringt, ist dies sicherlich nicht weiter verwerflich. Die Problematik ist allerdings, dass ich mich persönlich – obwohl ich schon etliche Prelanches gesehen und aus Neugierde mitverfolgt habe – bisher an kein einziges MLM-Unternehmen erinnern könnte, welches auch nur halbwegs die Versprechen aus der Prelaunch einhielt, geschweige die kritischen ersten 5 Jahre überdauert hätte.

Lohnt es sich bei Prelaunches mitzumachen?

Im Ergebnis kann man also klar sagen, das Prelaunches generell – zumindest auf MLM-Produkte bezogen – lediglich ein Hype sind. Viel schlimmer noch, wird eine Prelaunch in diesem Zusammenhang sehr häufig lediglich dazu genutzt – von seitens der Veranstalter – um schnell Kohle zu machen oder/und E-Mail-Adressen einzusammeln. So kenne ich bspw. einen deutsch sprachigen Internet-Marketer der etwa 2x im Jahr das angeblich nächste Mega-MLM launcht – jeder Kenner der Szene weiß, dass das so oder so Schwachsinn ist – umso nur schnell weitere E-Mail-Adressen einzusammeln und nebenbei noch ein bisschen Cash zu machen. Seine und viele anderer dieser im Vorhinein unseriösen Prelaunches erkennt man im Übrigen häufig allein schon am Impressum: In der Regel fehlt dieses komplett oder/und ist außerhalb von Deutschland auf den Bahamas und Co registriert.

Um es auf den Punkt zu bringen, ein „langfristiges“ MLM-Business mit echten Endprodukten und somit langfristiger Duplikation und Kundenstruktur, wird bei Prelaunches generell nicht verfolgt! Es sind also sprichwörtlich im Allgemeinen windige Geschäftsideen, welche den Teilnehmern nur unnötig Geld, Lebenszeit und zudem häufig auch Glaubwürdigkeit kosten. Zum letzen Punkt, einige Glücksritter – und davon gibt es sehr viele – machen bei solchen Mafiartigen Strukturen immer wieder mit und haben so schon komplett an Glaubwürdigkeit bezüglich der eigenen Person eingebüßt. Wie würde es bspw. auf Dich wirken wenn Dir Dein Sponsor alle paar Monate das nächste große Ding vorstellt?

Glaubwürdigkeit – ich sage es gerne immer wieder – ist einer der wertvollsten Dinge welche wir besitzen, diese solltest Du Dir nicht bei Deinen Firstlinern, Fans, Followern, Abonnementen und Co durch die Teilnahme an Prelaunches kaputt machen lassen. Selbst dann nicht wenn angeblich erfahrende Networker oder Internet-Marketer einsteigen, denn oftmals werden diese schlicht dafür bezahlt bzw. sind einfach gierig geworden. Wie bereits erwähnt, ich persönlich habe schon etliche Prelaunches mitverfolgt, doch noch keine im MLM-Bereich konnte sich bisher durchsetzen. Ausnahmen gibt es sicherlich, doch diese dürften sich im Promillebereich bewegen.

Grundsätzlich empfehle in bei keinem MLM-Unternehmen einzusteigen, welches noch nicht mindestens 5 Jahre nachweislich auf dem Markt ist. Die Chance liegt bei etwa 20 zu 1, dass Du damit lediglich Deine wertvolle Zeit vergeudest und unnötig Deine Kontakte verbrennst. Und sofern Du meine Network-Marketing-Geschichte kennst weißt Du zu gut, das auch ich damals dachte es besser zu wissen und so immer wieder (unnötig) bei null anfangen musste. Hätte ich mir hingegen von Anbeginn ein seriöses Unternehmen gesucht und nicht auf die Möchtegern Gurus gehört – welche generell meinen man müsste immer gleich ab Beginn oder noch besser davor, dabei sein – dann wäre ich jetzt noch wesentlich weiter und hätte vor allem weniger Menschen enttäuscht.

Ich hoffe Du machst nicht den selben Fehler und konzentrierst Dich auf das Wesentliche, nämlich auf das was (bereits) funktioniert!

networker
 

Konnte bereits während seines BWL-Studiums, durch moderne Inbound-Marketing-Strategien, 483 Erstlinien sponsern und ein hauptberufliches Monatseinkommen im Network-Marketing über das Internet aufbauen. Mit mittlerweile über weit eintausend direkt gesponserten Vertriebspartnern zählt er zu einer der erfolgreichsten Rekrutierern der deutschen MLM-Branche.

  • Robert Wolf sagt:

    Das ist genau mein Problem! Es zieht mich immer wieder zu dem nächsten großen Ding. Mein aktueller Kampf ist genau das: Mich auf das zu konzentrieren, was funktioniert und das bis zum Ende durchzuziehen. Vor Kurzem habe ich in einem Interview mit dem Herausgeber des berühmten „Der Reiche Sack“ -Ebooks, Matthias Salk, gelesen als eines seiner Erfolgsrezepte: Nicht auf das nächste noch tollere Projekt springen! Erst einmal zu 100% das erste (beste) durziehen! Für alles andere gibt es Evernote.

    • networker sagt:

      Hi Robert,

      der erste Schritt zur Besserung ist bekanntlich eigene Fehler zu erkennen und sich einzugestehen! Und im Übrigen, ist dies auch ein Zeichen für Stärke! Also Du bist definitiv auf einem guten Weg! Im Übrigen, war dies damals auch einer meiner großen Fehler! Besonders im MLM-Bereich sind junge Firmen unter 5 Jahre ein Glücksspiel, da schätzungsweise nicht mal 95% die ersten 5 Jahre überstehen. Dann lieber bspw. ein gestandenes Unternehmen wählen, eventuell nicht ganz so schnell wachsen, doch dafür „langfristig“ wachsen! Und später kann man dann ja eventuell immer noch – sobald man ein Ding aufgebaut hat – etwas mehr Risiko wagen.

      Vielen Dank für Dein Feedback!

      Liebe Grüße aus der Stadt der sieben Seen und Wälder

      Matthias

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