Ab wann sollte man ein MLM-Unternehmen wechseln?
Wie schon des öfteren geschrieben benötigt man für den Vertriebsaufbau in einem MLM-Unternehmen die volle Konzentration. Man sollte all seine Energie wie ein Brennglas auf dieses eine Unternehmen fokussieren. Viele Networker werden allerdings irgendwann unruhig wenn der Erfolg ausbleibt und fangen bspw. parallel dazu an ein zweites MLM-Unternehmen aufzubauen oder besser gesagt versuchen dies, denn gleichzeitig zwei Strukturen aufzubauen ist äußerst schwierig. Auch kenne ich niemanden aus der MLM-Branche der dies jemals zuvor erfolgreich geschafft hätte.
Doch nicht nur das es unangebracht ist zwei Unternehmen gleichzeitig zu versuchen hochzuziehen, da dadurch letztendlich viel Energie verloren geht, sondern auch der Hauptgrund des Scheitern liegt nur in den seltesten Fällen beim Unternehmen, meistens liegt es viel eher an einem nicht funktionierendem und nicht duplizierbaren Marketing- und Vertriebsaufbausystem.
Allerdings kann es durchaus angebracht sein die MLM-Firma zu wechseln, nämlich dann wenn das Unternehmen keine besonderen Wachstumschancen mehr bietet. Spätestens dann lohnt es sich in diesen Unternehmen nicht weiter wertvolle Lebenszeit, Energie und Geld zu lassen. Eine Ausnahme kann natürlich dann bestehen wenn man bereits eine größere Kundenstruktur aufgebaut hat, welche ein permanentes Passives Einkommen einbringt. Natürlich sollte man auch dann wechseln, jedoch sollte man darauf achten das man nicht eventuelle Vertragsverletzungen beschädigt, da dies unter Umständen zu einem Vertragsbruch führen kann. So untersagen es bspw. einige MLM-Firmen für andere MLM-Unternehmen tätig zu werden. Im Übrigen, halte ich von dieser Regelung gar nichts, zwar hat diese eventuell in einem funktionierendem Unternehmen einen Vorteil für alle Partner, wenn es allerdings eventuell mal nicht mehr so funktioniert, dann hat man schnell ein Problem.
Doch warum sollte man überhaupt überlegen zu wechseln wenn ein MLM-Unternehmen nur noch schwach wächst bzw. sogar stagniert? Ganz einfach, da man im Multi-Level-Marketing generell nur so schnell wachsen kann – mit seiner Struktur – wie die Firma wächst. Stagniert diese ist ein Wachstum nur noch durch außergewöhnlich gut ausgebildete Partner möglich, welches allerdings in der Praxis generell unmöglich ist gegen den Trend besondere Erfolge zu erzielen. Eine Ausnahme stellt der Direktverkauf da, doch ist der Sinn dieser Branche nicht der Direktumsatz, sondern mehr das Empfehlungsmarketing, andernfalls würde ich lieber die Anbindung an ein reines Direktvertriebsunternehmen empfehlen, da dort die Provisionen generell lukrativer sind.
Doch wie erkennt man das ein MLM-Konzern kaum noch wächst? Einerseits natürlich an den Umsätzen der Firma, sofern diese einsehbar sind. Bei einer GmbH kann man alternativ auch einfach ins Handelsregister nachschauen. Die Umsätze welche vorallem wichtig sind, sind die in dem Markt in dem die Aktivität ausgeübt wird. Bsp.: Ein MLM-Konzern hat das letzte Jahr ein Umsatzplus von insgesamt 40% erwirtschaftet, in Deutschland allerdings ist der Umsatz um 20 Prozent zurück gegangen. Bedeutet wer nur eine Struktur in Deutschland hat bzw. auf diesem Markt schwerpunktmäßig aktiv ist, muss besser als der Durchschnitt sein um Wachstum zu erzielen.
Weitere Alarmzeichen sind bspw.:
–immer mehr Führungskräfte kehren dem Unternehmen den Rücken und wenden sich ab
–ein rasanter Verfall bei den Karrierepositionen, d.h. nur noch wenige oder gar keine Partner erreichen neue Positionen im Karrierplan
–Veranstaltungen vor Ort sind nur noch schwach besetzt (bspw. statt damals durchschnittlich 500 sind nur noch etwa 30 Leute anwesend)
-das Unternehmen repräsentiert sich kaum noch, bspw. Veranstaltungen werden auffällig oft abgeblasen
–Webinare sind nur noch schwach besetzt (bspw. statt damals durchschnittlich 100, sind nur noch etwa 10 Leute online)
-die Firma gibt kaum noch Updates (via Newsletter etc.)
-im Support werden immer häufiger die selben Mitarbeiter erreicht
-die Upline macht sich dünne (bspw. kaum noch Newsletter oder komplett nicht mehr zu erreichen)
Dies alles sollte einem zu denken geben. Bei einen meiner damaligen MLM-Unternehmen mit welchen ich zusammengearbeitet habe war es bspw. ähnlich. Als es gut lief, waren wir oft weit über 100 Leute in den Webinaren, ständig wurden neue Partner geehrt für das erreichen der neuen Positionen und beim Support hat man generell immer einen anderen Mitarbeiter gehabt.
Doch dann merkte man langsam das es nicht mehr so zu laufen schien, die Webinare waren immer schwächer besetzt. Partner wurden nachher gar keine mehr ausgezeichnet (da einfach niemand mehr im Marketingplan aufstieg). Im Support erreichte man nur noch ein und die selbe Person. Im Übrigen war es zudem ein amerikanisches Unternehmen welches beim nächsten Webseitenupdate die deutsche Übersetzung kaum noch einpflegte, woran man zusätzlich sah wie wichtig der deutsche Markt zu diesem Zeitpunkt noch gewesen ist (vorher wurden immer alle Seiten komplett übersetzt).
Es ist wichtig im MLM loyal zu sein und authentisch zu bleiben doch wenn man nur noch auf einem toten Gaul reitet, sollte man möglichst frühzeitig nach einem neuen Pferd Ausschau halten und umsatteln. Die Ausnahme besteht beim Wachstum wie gesagt nur dann wenn eine Firma lediglich die Sättigungsphase erreicht hat und man bereits ein gutes Passives Einkommen in dieser Firma erzielt, denn irgendwann erreicht jede Firma ihre maximale Marktreife. Doch natürlich sollte man sich auch dann nach Möglichkeit bald umorientieren – es sei denn es ist einem vertraglich untersagt – und woanders aktiv werden (die Kundenstruktur bleibt ja bestehen und von der neuen Aktivität unberührt).
Wichtig, niemand sollte eine Entscheidung überstürzen, besonders wenn viel davon abhängt und dementsprechend genau gucken ob das MLM-Unternehmen tatsächlich starke Wachstumsschwierigkeiten hat oder es eventuell nur ein saisonales Problem ist. Andersrum ist auch zu langes warten vom Nachteil, denn nicht nur das viele Partner irgendwann dies vor der Upline erkennen und sich eventuell umorientieren (hohes Fluktuationsrisiko), sondern spätestens eine eventuelle Insolvenz des Unternehmens und das damit verbundene Platzen des Passiven Einkommens würden den traurigen Höhepunkt darstellen.