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Die Gier nach höchster Provision im Network-Marketing und der Irrglaube

Selbstverständlich, wir alle wollen eine faire Beteiligung für unsere Arbeit. Umso höher die Provision umso mehr sind wir als Networker motiviert und umso einfacher können wir unser MLM-Business refinanzieren und aufbauen. Soweit zumindest die allgemeine Theorie. Denn oft wird die Provisionshöhe auch stark überbewertet.

Fangen wir am besten mit einem Vergleich an: Welches Produkt würdest Du lieber empfehlen? Produkt A das eine durchschnittliche Conversion/Abschlussrate von 2% hat (bspw. 100 Klicks 2 Käufe) oder Produkt B, das eine durchschnittliche Conversion von 1% hat (also auf 100 Klicks ein Verkauf)?

Vermutlich würdest Du selbstverständlich das Produkt A wählen! Da Du hier doppelt so viel verkaufst bei gleicher Leistung als mit Produkt B.

Was wäre nun aber, wenn Dir Produkt A 30% Provision einbringen würde und Produkt B hingegen 50% Provision? Die meisten würden nun nur auf die Provision schielen, da sie eben sich keine Gedanken über die Vermarktung des Produktes machen und somit Produkt B bevorzugen. Ein cleverer Networker hingegen guckt natürlich nicht nur auf die Provision, sondern betrachtet als erstes wesentlich relevantere Daten.

Provisionshöhe allein sollte nie ein Argument sein

Bei 100 Klicks – bspw. Webseitenbesuchern – würde man in diesem Beispiel mit Produkt A  pro 100 Klicks wesentlich mehr verdienen, als im Vergleich zu Produkt B. Und das, obwohl die Provision fast 70% geringer ausfällt als bei B. Wie kann das sein? Da das Produkt A mit der geringeren Provision anscheinend wesentlich besser beim Kunden ankommt (Conversion 2% zu 1%)! Fazit: Die Provisionshöhe allein bedeutet noch lange keinen Vorteil gegenüber eines Produktes mit geringerer Provision und sollte daher nie ein Argument für eine Entscheidung sein!

Wenn ich bspw. ein Produkt habe, das wettbewerbsfähiger ist als das andere Produkt xy und ich somit bei vergleichbarer Qualität eventuell mehr Kunden erreichen kann, dann lohnt es sich über die Vermarktung des Produktes mit geringerer Provision nachzudenken.

Hierzu ein krasses Beispiel aus eigener Erfahrung: Ich der Vergangenheit hatte ich ein Produkt vermarktet, wo es bis zu 10% Provision gab. Die Kunden waren allgemein schneller wieder weg als sie gekommen sind, da die meisten schnell bemerkten, dass das Produkt weit überteuert ist. Einige Jahre später vermarktete ich im selben Bereich ein Produkt zu sehr wettbewerbsfähigen Konditionen. Die Provision lag zwar nicht mehr im zweistelligen Bereich, doch da der Lebenswert eines Kunden schätzungsweise viermal höher war als zuvor, machte dies die geringere Provision um ein vielfaches wieder weg. Was ich damit sagen möchte, ich persönlich vermarkte bspw. lieber ein Produkt für 5% Provision, als für 10% Provision, wenn der Kunde beim ersten Produkt bspw. mindestens mehr als doppelt so lange Kunde ist. Und im Idealfall natürlich ein Leben lang. 😉

Für mich zählt nicht alleine die Provision sondern vor allem …

als 1. die Frage wie viele Klicks/Besucher oder Leads ich generieren muss um jeweils einen Abschluss zu tätigen. Beispiel: 20 Leads für 20 Euro im Durchschnitt jeweils ein Abschluss! Ein Abschluss Summe x an Provision.

Immer wichtiger wird vor allem immer mehr der folgende Faktor! Nämlich, wie lange bleibt im Durchschnitt ein Kunde Kunde? D.h. wie hoch ist der Lebenswert eines Kunden? Je höher umso besser!

Selbst 100% Provision bringt nichts wenn …

das Produkt keinen echten Markt hat! Also bspw. nur Networker Kunden sind weil sie hoffen damit irgendwann Geld zu verdienen. In den letzten Jahres gab es viele Produkte dazu. Geworben wurde mit gigantischen Provisionen, doch was kaum einer dabei beachtet und hinterfragt hat: Wie viele echte Kunden sind überhaupt bereit dafür so viel Geld auszugeben?

Einige Networker haben dann stolz gezeigt, wie viel Geld sie schnell verdient haben. Doch da es keine echte Kunden gab, sind diese Systeme genauso schnell wieder  zusammengebrochen. D.h. viele Umsätze wurden nahezu ausschließlich mit Networkern generiert, die also nur das Produkt bestellt haben weil sie hofften damit Geld zu verdienen. Echte Endkunden – da das Produkt keinen Markt hatte bzw. nicht wettbewerbsfähig war – gab es hingegen nicht und somit keine Stabilität.

Daher, selbst die höchste Provision bringt nichts, wenn man mit den Produkten kein reales Business, sondern lediglich einen Hype aufbaut. Du benötigst als Networker für stabile Umsätze vor allem Kunden.  Und zufriedene langfristige Kunden sind nur möglich mit guten wettbewerbsfähigen Produkten. Hier sollte daher Dein Hauptaugenmerk liegen und nicht in der Provision!

Übrigens, ich selber nutze auch als Kunde ein Produkt aus dem MLM-Bereich schon seit dem Jahre 2005 und das Monat für Monat. Mein Sponsor/Empfehlungsgeber bekommt davon jeden Monat 10%. Zugegeben, dies ist nicht besonders viel. Es gibt bei vielen anderen Networks definitiv wesentlich mehr Provision zu verdienen. Doch lieber 10% jeden Monat über Jahre hinweg. Als hohe Provision für nur sehr kurze Zeit. Daher nochmal: Das Produkt, das Produkt, das Produkt steht – auch im MLM – absolut für „langfristigen“ Erfolg im Vordergrund!!! 

networker
 

Konnte bereits während seines BWL-Studiums, durch moderne Inbound-Marketing-Strategien, 483 Erstlinien sponsern und ein hauptberufliches Monatseinkommen im Network-Marketing über das Internet aufbauen. Mit mittlerweile über weit eintausend direkt gesponserten Vertriebspartnern zählt er zu einer der erfolgreichsten Rekrutierern der deutschen MLM-Branche.

  • Marcellus sagt:

    „Du benötigst als Networker für stabile Umsätze vor allem Kunden.“ Oder ein stabiles Team meiner Meinung nach. Das hat den gleichen Effekt. Man sollte immer ein gutes Mittelmaß finden. Gute Produkte die sich „gut“ an den Endverbraucher verkaufen lassen, jedoch auch ein Unternehmen dass gute Provisionen auszahlt an seine Partner. Im Endefekt hast Du dennoch recht: Die treuen Kunden bringen dem Networker das wahre Passiveinkommen! 🙂

    • networker sagt:

      Hi Marcellus,

      danke für Deinen Beitrag!

      Leider ist es im MLM generell so, das viele Umsätze lediglich durch die Teampartner generiert werden welche nicht hinter dem Produkt stehen, sonder es nur kaufen, weil sie hoffen damit irgendwann Geld zu verdienen, bspw. weil mit gigantischen Provisionen gelockt wird. Bleibt der Erfolg aus, sind sie – wie die Umsätze – weg! Daher denke ich geht „langfristig“ nichts über ein wettbewerbsfähiges Produkt mit einem „echten Endkundenmarkt! Alles andere sind Kartenhäuser welche aufgebaut werden! Bestes Beispiel ist für mich das Unternehmen Amway – bin im übrigen kein Vertriebspartner dort 😉 – , schon Jahrzehnte auf dem Markt und trotzdem verdienen viele Partner damit ein stabiles Einkommen. einige schon seit Jahren weit 7 – bis 8-stellig Jahr für Jahr!

  • Can Orkan Gencer sagt:

    Du hast es mal wieder genau auf den Punkt gebracht, Matthias. Ich lese deine Veröffentlichungen immer gerne. BIS dann, der Can!

    • networker sagt:

      Hallo Can,

      vielen Dank für Dein Feedback! Das freut mich zu hören!

      Liebe Grüße aus Schwerin und ein angenehmes Wochenende

      Matthias

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