Auch die wohl möglich beste Motivation bringt keinen Erfolg im MLM wenn die Marketingstrategie nicht stimmt
Wohl in keiner anderen Industrie wird so sehr mit Emotion und Begeisterung gearbeitet wie im MLM. Zweifelsohne ist Motivation fundamental wichtig für den Erfolg, denn alles fängt bekanntlich zuerst im Kopf an, so also auch die richtige innere Einstellung. Doch wer nur auf Motivation baut und allein den fantastischen Versprechungen seines Partnerunternehmens oder/und selbsternannter Führungskräfte folgt wird damit noch lange nicht erfolgreich und kann im Worst-Case-Szenario in Depression und Hoffnungslosigkeit enden.
Sowohl der Direktvertrieb als auch der Strukturaufbau im MLM werden zu oft Peitschenhieben gleich mit hohlen Phrasen vorangetrieben und mehr oder weniger gefestigt. Eine Rechnung welche für die Unternehmen – welche im Empfehlungsmarketing arbeiten – oftmals aufgeht, denn wenn bspw. von 10.000 Kunden nur jeder im Durchschnitt eine erfolgreiche Empfehlung im Jahr tätigt und sich die Quote nur einigermaßen hält, dann kann ein Unternehmen damit sehr gut leben und ebenso ziemlich gut leben können damit die Networker welcher an der Spitze der Struktur stehen.
Doch für den Neueinsteiger im MLM, den Newcomer wird alleinige Motivation ohne eine langfristige Marketingstrategie in der Regel früher oder später zu Frustration führen. Leider ist es im MLM Gang und Gebe das (oftmals selbsternannte) Führungskräfte und MLM-Firmen kaum eine Beachtung auf die Ausbildung ihrer Partner wert legen, ganz nach dem Motto jeder ist sich seiner selbst am nächsten. In der Regel wissen es auch die Firmen und die Networker an der Spitze des Unternehmens (bzw. mit den größten Strukturen) selber nicht besser, denn eine Führungskraft welche bspw. 10.000 Euro pro Monat verdient und davon 3.000 Euro mtl. ins Marketing reinvestiert und bspw. davon nur 1 bis 2 Partner pro Monat gewinnt wird sicherlich keinem Newcomer im Networkmarketing eine duplizierbare Methode zum Geschäftsaufbau aufzeigen können.
Oftmals ist es gar so das genau diese erfolgreichen Leute durch etwas Glück mit der eigenen Namensliste relativ schnell Duplikation aufbauen konnten und ernsthaft meinen das dieses Konzept für jedermann nun genauso duplizierbar sei, was natürlich Blödsinn ist. Und als letztes haben in der Regel MLM-Unternehmen ein Marketingkonzept für die Teampartner, denn diese promoten noch mit ganz anderen Werbeetas, nicht selten für Millionen von Dollar auf Fußballtrikos und Co. Also bleibt den MLM-Konzernen und den bereits erfolgreichen Networkern scheinbar in der Regel nichts anderes übrig als die Networkpartner mehr oder weniger bei Laune zu halten, mit immer neuen Versprechungen wie „Superneuigkeiten“ und „Superankündigungen“ um den Vertrieb und die Partner bei der Stange zu halten und weiter voran zu peitschen. So lange bis auch das letzte bisschen Hoffnung bei selbst den optimistischten Partnern ausgepresst wurde und nicht selten direkt in die Depression abgleitet. Und ebenso nicht selten mit den Folgen, sich nie wieder dem Network-Marketing/Multi-Level-Marketing zuwenden zu wollen oder bei einigen Zeitgenossen, seinen Frust gleich in diversen Foren los zu werden.
Man muss und darf und sollte es offen ansprechen, die meisten MLM-Strukturen entwickeln sich nicht durch gut ausgebildete oder geschulte Partner, sondern vielmehr durch die schiere Masse. Das Gesetz der Wahrscheinlichkeit besorgt dabei den Rest, denn irgendwer weiß immer wie’s läuft/funktioniert. Natürlich müssen selbst bei dieser Vorgehensweise die Unternehmen über gute Produkte verfügen, zumindest wenn sie sich langfristig am Markt behaupten wollen.
Das fundamentale Problem ist allerdings dass der durchschnittliche Networker niemals in die Position kommen wird indem er sich allein auf das Gesetz der Zahl verlassen kann. Er braucht also unweigerlich eine funktionierende Marketingstrategie um sein MLM-Geschäft voran zu treiben. In meiner bisherigen Network-Marketing-Karriere habe ich die Erfahrung gesammelt das man bei einem gut laufenden MLM-Unternehmen – d.h. welches im Heimatmarkt wächst und gute Produkte hat, also mit hoher Wiederbestellquote – in etwa 30 bis 50 Firstliner in unterhalb von 2 Jahren sponsern muss damit sich langsam eine gewisse stabilisierende Duplikation einstellt. Natürlich sind das lediglich Durchschnittswerte und zugegeben, gehört auch immer etwas Glück dazu früher oder später ähnlich engagierte, verlässliche und unternehmerisch denkende Menschen zu sponsern wie man selber. Doch eines ist Gewiss, wer pro Monat die Kunst beherzigt wenigstens 2 neue Networker zu sponsern, der hat eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit – vorausgesetzt dieses System ist auch für die Firstliner duplizierbar – relativ schnell eine Eigendynamik in seiner Struktur zu entwickeln.
Wer hingegen kein funktionierendes und duplizierbares Marketingsystem hat dem bleibt nur die Namensliste und damit lediglich Glück – was natürlich generell nie eine (oftmals selbsternannte) „Führungskraft“ zugeben wird – denn eine Namensliste ist immer irgendwann zu ende und niemand kann garantieren das sich darunter unternehmerisch denkende Leute befinden, welche geschweige sich für das MLM-Konzept begeistern können. Zudem können viele so oder so gar nicht mehr ihre Namensliste angehen, weil sie bspw. schlicht verbrannt ist.
Ich persönlich würde mir ehrlich gesagt zu gerne mal die ein oder andere „Führungskraft“ nett zur Brust nehmen und sagen. „Eine wunderbare Rede, sehr motivierend und mitreißend, doch wie konkret wollen Sie ihre Partner unterstützen?“ Wer diese Frage mal an seinen Sponsor – welcher eventuell schon sehr erfolgreich ist – stellen möchte, wird zu 99% nur Ausreden hören. Denn wie ich schon in einer meiner letzten Blogbeiträge geschrieben habe, sind die meisten Networker eher Glücksritter als ernsthaft agierende Geschäftsleute. Das sieht man allein schon daran das in der Regel weder das MLM-Unternehmen noch die Top-Führungskräfte des Unternehmens eine funktionierende Marketingstrategie haben und rein geschäftlich betrachtet, warum sollten sie auch, denn wie bereits gesagt, geht das Konzept der Zahl „Wahrscheinlichkeit“ ab einer gewissen Größe und entsprechender Produktqualität (zufriedene Bestandskunden) für sie auf, nur halt für den hochmotivierten Durchschnittsnetworker nicht, der nicht selten am liebsten Bäume ausreißen würde aber nicht weiß wie er anfangen soll sein MLM-Geschäft aufzubauen.
Halten wir fest, im MLM werden die Partner so sehr motiviert wie wohl in keiner anderen Branche, manche Veranstaltungen gleichen gar Chaka-Chaka-Veranstaltungen. Ein Unternehmer hingegen ist sich dessen bewusst, das Emotionen im Geschäftsleben nichts zu suchen haben und betrachtet alles rein von der sachlichen Ebene aus. Er hat in der Regel eine saubere Strategie inklusive Businessplan. Doch Lieschen Müller, die Hausfrau bspw. , wird allein mit etwas Chaka-Chaka eventuell gar ihre letzten Ersparnisse mit einem gutem Gewissen in ein Starterkit investieren, ohne sich vorher ernsthaft Gedanken zum Aufbau ihres MLM-Geschäfts gemacht zu haben. Wahrscheinlich hat man auch ihr einfach erzählt, sie brauche nur einige Freunde und Bekannten ansprechen und ihr Geschäft läuft wie von allein. Das ist zwar zugegeben durchaus möglich aber in etwa so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.
Ich kann für jeden Networker nur hoffen das er weniger Wert auf die oftmals hohlen Phrasen seiner Sponsoren/Upline Wert legt – bitte mich nicht falsch verstehen, Motivation an sich ist natürlich fundamental wichtig – als auf die Sachebene und die Frage: „Wie generiere ich ständig neue Kunden und Geschäftspartner“. Wer sich diese Frage beantwortet hat und ein funktionierendes duplizierbares Marketingkonzept hat, der braucht sich schon bald so oder so über die eigene Motivation keine Sorgen mehr machen, denn nichts ist motivierender als der eigene Erfolg und sobald dieser Eintritt braucht auch niemand mehr eine Chaka-Chaka-Veranstaltung.