2

Wenn das MLM-Business überdrüssig macht

Die meisten MLM-Unternehmen haben bis heute noch nicht verstanden, das man mit Zwangsumsätzen nicht anziehend wirkt, sondern dies ganz im Gegenteil für viele als eine gewisse Nötigung angesehen wird. Schnell werden so Networker ihres eigenes MLM-Business überdrüssig. Was ist also noch angemessen? Ist ein Mindestumsatz überhaupt noch zeitgemäß?

Vor einigen Jahren noch war es generell schon eine Art Bedingung das Teampartner in einem MLM-Unternehmen mtl. teils riesige Produktorder durchführen mussten, nur um „provisionsberechtigt“ zu sein. Oftmals wurde dies begründet mit den Worten, das jeder ernsthafte Teampartner ja sowieso jeden Monat Produkte benötigen würde welche er dann Menschen ausprobieren und verkaufen kann usw.. Die Wahrheit ist aber, das sich viele so ganze Garagen vollstellten und die Produkte oftmals noch verfielen, bevor sie jemals weitergegeben, geschweige verkauft werden konnten. Sicherlich etwas was insbesondere in Zeiten der verstärkten Umweltwahrnehmung unangemessen und als verschwenderisch angesehen wird. Wenn also überhaupt eine Art „Aktivstatus“ dann sollte dieser – meiner Meinung nach – auf einem gesunden Niveau liegen. In der Regel finde ich persönlich nur die Höhe angemessen welche auch wirklich selber sowieso verbraucht wird. Sinnlos ist es also bspw. das man jeden Monat gezwungen wird – in einem bspw. Parfüm-Network – €100 zu konsumieren, welche man eh nicht selber verkonsumieren kann.

Wenn überhaupt sollte der „Mindestumsatz“ also verhältnismäßig sein! Am besten und einfachsten sind daher nicht von ungefähr MLM-Unternehmen wo der Partner einfach sein Konsumverhalten umstellt, anstatt mtl. für Produktbestellungen genötigt zu werden, welche er eigentlich in dieser hohen Summe x gar nicht selber verbrauchen kann. So ist zudem Halbwertszeit des Teampartners generell auch wesentlich höher, als wenn dieser ständig das Gefühl hat, das er nur so lange gut ist wie er übermäßig zu konsumieren bereit ist. Letzteres macht viele Einsteiger verständlicherweise schnell überdrüssig! Vor allem wenn Leute in das MLM-Business einsteigen um mit wenig Budget sich langsam was aufbauen zu können und dann erkennen müssen, das ihr letztes Geld nur für den Eigenumsatz drauf geht.

Jeder sollte dabei auch nicht vergessen, je mehr laufende Kosten der Teampartner hat, umso weniger hat dieser selber letztendlich für das eigene Marketingbudget zur Verfügung! Wenn jemand bspw. nur € 100 Euro mtl. für sein Geschäft aufwenden kann – bspw. Arbeitslose, Rentner, Studenten, aber auch mehr und mehr Leute im Niedriglohnsektor – aber schon € 100 allein für den Aktivitätsstatus aufbringen muss, dann ist dieser Partner auf Gedeih und Verderb allein von seiner Namensliste abhängig. Was also wenn seine Namensliste nicht die gewünschte Eigendynamik und Duplikation in seinem Geschäft erzeugt? Was ist, wenn dieser Teampartner eventuell keine einzige Anbindung durch seine Namensliste generieren konnte?

Ganz wichtig, der Erfolg im MLM beruht zum großen Teil vor allem darauf einfach zu sein und dies sollte insbesondere auch für die „Mindestqualifikationen“ wie Mindesteigenumsatz gelten. Ein MLM was lediglich darauf aufbaut, „sein eigenes Konsumverhalten umzustellen“ – anstatt erst neue Partner von Mindestumsätzen überzeugen zu müssen, welche niemand selber im Normalfall verkonsumieren kann – ist weitaus leichter vermittelbar, zu verstehen und zu duplizieren.

Last but not least, werden viele Teampartner schnell aufgrund unverhältnismäßig hoher Eigenumsätze ihrem MLM überdrüssig. Denn je mehr sich ein Teampartner durch hohe Mindestumsätze – welche er im Normalfall (ohne die Geschäftsgelegenheit) nicht tätigen würde – zurücknehmen muss, umso schneller verliert er in der Regel auch die Lust am MLM-Business. Insbesondere dann wenn er auch noch besonders lange benötigt um wenigstens in den Breakeven zu kommen.

Meiner Meinung nach ist nichts gegen Mindestumsätze einzuwenden, doch es sollte immer verhältnismäßig sein. Wer bspw. regelmäßig Parfüm bestellt und gleichwertig gute Artikel zu einem angemessenen Preis auch in seinem eigenen Unternehmen vorfindet, sollte natürlich bei sich bestellen, statt bei der Konkurrenz. Ebenso sieht es im Nahrungsergänzungsbereich, Energiebereich und dergleichen aus.

Unverhältnismäßig hohe Abnahmeverpflichtungen hingegen, insbesondere bei Produkten welche man in dieser Höhe gar nicht im Normalfall selber verbrauchen kann, finde ich absolut fehl am Platz. Solche Geschäftsmodelle beruhen auch meiner Meinung nach nicht auf das echte ehrliche Networking, indem man prinzipiell lediglich sein eigenes Kaufkraftverhalten umstellt und sich dadurch ein eigenes Verbrauchernetzwerk und sich so wiederum sukzessive ein wachsendes Passives Einkommen aufbaut. Sondern sind ein Versuch, Umsätze künstlich zu hypen, ohne echtes Endkundengeschäft.

Überlege Dir selber was sinnvoller ist! Bspw. 10 Partner in Deiner Struktur welche jeden Monat ihr letztes Geld für ein Produkt ausgeben was sie eigentlich gar nicht wirklich benötigen und so zunehmend die Lust verlieren oder 10 Partner welche das Produkt sowieso schon aus Überzeugung nutzen und es jetzt einfach über sich bestellen um so zusätzlich ein eigenes Verbrauchernetzwerk aufzubauen. Was glaubst Du wo die Partner länger bleiben werden? Was glaubst Du wo die Partner es leichter haben werden über ihr Geschäft zu reden und andere davon zu überzeugen?

networker
 

Konnte bereits während seines BWL-Studiums, durch moderne Inbound-Marketing-Strategien, 483 Erstlinien sponsern und ein hauptberufliches Monatseinkommen im Network-Marketing über das Internet aufbauen. Mit mittlerweile über weit eintausend direkt gesponserten Vertriebspartnern zählt er zu einer der erfolgreichsten Rekrutierern der deutschen MLM-Branche.

  • Hallo Matthias, guter Beitrag ich stimme Dir teilweise zu. Man muss natürlich immer genau von Unternehmen zu Unternehmen schauen. Allerdings finde ich ein Autoship sehr wichtig. Ich kann mir auch durchaus vorstellen das Vertriebspartner in einem Parfüm Network Produkte im Wert von 100 € pro Monat verkaufen können allerdings geht dies dann schon eher in den Party- und Direktvertriebsbereich. Wichtig ist den Partner die Unterstützung zukommen zu lassen sodass diese nach kurzer Zeit ihre monatlichen Produkteinkäufe refinanziert haben und in die schwarzen Zahlen kommen. Übrigens gibt es auch viele Marketingmittel bei den kein Kapital erforderlich ist. Wenn jemand also wenig Budget zur Verfügung hat sollte er sich das eine Maßnahme raussuchen.
    Gruß Andreas

    • networker sagt:

      Hallo Andreas,

      vielen Dank für Deinen Kommentar!

      Ja, je nach Produktgruppe ist ein Autoship wichtig. Doch es sollte halt angemessen sein. Habe selber schon in solchen Firmen in meiner Anfangszeit gearbeitet wo die Autoships bei weit über 100 Euro lagen. Diese Unverhältnismäßigkeit macht dann sehr viele Partner überdrüssig! Besonders die, welche eh nicht viel Budget übrig haben! Von der ökologischen Frage der Verschwendung – ich erwähne nur vollgestopfte Garagen – ganz zu schweigen, was auch dem Ruf des MLMs schädigt.

      Klar gibt es Networker welche bspw. Parfüme im Wert von mehreren 100 Euro verkaufen können, doch das sind die Ausnahmen. In meinem Unternehmen gibt es bspw. auch einige welche fünfstellig pro Monat durch reinen „Direktverkauf“ verdienen! Und wie Du schon richtig sagtest, sind diese Konzepte eindeutig weniger dem MLM als dem Party- und Direktvertriebsbereich zuzuordnen. Wer also gerne direkt verkauft, für den ist es zu empfehlen! Klassisches MLM beruht nach meiner Ansicht allerdings auf den Gedanken das eigene „Kaufkraft-verhalten umzustellen und dabei Geld zu verdienen“ und nicht auf übertrieben hohen Zwangsaboverpflichtungen oder/und Partykonzepten. Das man natürlich im MLM auch gerne „nur“ ein Produkt verkaufen kann/empfehlen kann und sollte, liegt in der Natur des Konzeptes und ist natürlich wichtig, für eine stabile Geschäftsgrundlage.

      Ja, es gibt diese Marketingmittel, doch diese sind generell nicht annähernd so schnell duplizierbar wie kostenpflichtige Marketingmittel! Daher sind sie bestenfalls im Marketingmix geeignet! Von wenigen „Viral-Möglichkeiten“ mal ganz zu schweigen, doch diese sind nur schwer kalkulierbar und für den Laien definitiv ungeeignet. Nehmen wir bspw. das Thema „Blogmarketing“! Es ist als Marketingmix empfehlenswert? Ja definitiv! Doch nur alleine auf Blogs setzen?! Vor allem wo die Masse nicht einmal weiß über was sie überhaupt schreiben soll. Und wo niemand weiß was bspw. das nächste „Pandaupdate“ in Google bringen wird etc. Ganz zu schweigen von der laaangen Zeit welche kostenfreie Methoden im Marketing benötigen! Bis sich da jemand erfolgreich dupliziert, ist die gesamte Struktur schon wieder eingeschlafen.

      Letztendlich beruht der Erfolg im MLM immer auch wesentlich auf der Einfachheit und diese sollte auch im Marketing für möglichst viele gegeben/duplizierbar sein. Und mal Hand auf’s Herz, wirklich umsonst ist nichts, entweder investiert man viel Zeit oder (etwas) Geld!

      Liebe Grüße aus Schwerin

      Matthias

  • >