Warum ist Network-Marketing so umstritten?

Wenn Du schon länger aktiv im Network-Marketing bist, dann wirst Du es bereits zu gut aus eigenen Erfahrungen kennen: Network-Marketing ist sehr umstritten. Vielleicht sogar warst Du zu Beginn Deiner MLM-Karriere überrascht, wie kontrovers das Thema Strukturvertrieb ist und wie stark der Gegenwind von so vielen Seiten.

Aber warum ist dies eigentlich so? Warum kann nicht Network-Marketing einfach als eine attraktive Gelegenheit gesehen werden, wie so viele andere Bereiche auch?

5 Gründe, warum Network-Marketing so umstritten ist

Die folgenden aufgezählten Gründe sind meine eigenen Erfahrungen und Beobachtungen aus mittlerweile über einem Jahrzehnt Network-Marketing.

1. Unwissenheit der Masse

Die Mehrheit der Leute kennt einfach nicht Network-Marketing und was man nicht kennt betrachten die meisten Menschen mit großer Skepsis. Nur etwa 1 % der deutschen Bevölkerung, so einige Schätzungen, kennen MLM.

2. Für Laien nicht einfach zu erkennende Unterschiede zu verbotenen Systemen wie Ponzi- und Schneeballsystem

Zudem kommt, dass Laien sich oft nur oberflächig mit Network-Marketing beschäftigen und dann schnell meinen den Haken gefunden zu haben, da sie Ähnlichkeiten zu verbotenen System wie Ponzi-, Pyramiden- oder Schneeballsystem identifizieren bzw. sehr häufig dann als eben einer dieser illegalen Vertriebsformen ansehen. Selbst in meinem Freundeskreis gibt es einige welche bis heute glauben ich baue ein Schneeballsystem auf 😉

3. Zweifelhafte Versprechungen

Leider sind auch viele Vertriebspartner mitschuldig, dass Network-Marketing so umstritten ist. Warum? Nun, es ist in der Branche immer noch üblich, dass Superlative, Übertreibungen und Ausnahmen als wie selbstverständlich an neue potentielle Vertriebspartner kommuniziert wird. Klassisches Beispiel sind auf Veranstaltungen die topp Verdiener, welche generell durch zu einem viele glückliche Umstände, Timing und meistens Vorstrukturen oder/und riesiges Marketingbudget in relativ kurzer Zeit fünf- oder gar sechsstellige Einkommen aufbauen konnten.

Es ist natürlich legitim über Karrierechancen zu sprechen, doch verachte ich persönlich so zu tun als seien diese Ausnahmen die Regel. Dass dann Neueinsteiger schon nach kurzer Zeit enttäuscht sind, wenn sie bspw. nach Monaten oder Jahren nur einen dreistelligen Betrag verdienen statt tausende von Euro im Monat und erste Selbstzweifel aufkommen ist nur allzu nachvollziehbar.

Daher bin ich persönlich ein Verfechter davon, bei den Verdienstmöglichkeiten nicht zu übertreiben und realistische Szenarien aufzuzeigen. Nach meinen Erfahrungen braucht es generell realistisch gesehen – egal welches Network-Marketing Unternehmen – mindestens drei bis fünf Jahre für die Hauptberuflichkeit – Ausnahme Direktvertrieb – und wer gar fünfstellig und mehr verdienen möchte, sollte mit zehn Jahren und länger rechnen. Geht es auch schneller? Ja, durchaus, aber es ist eben nicht typisch. Zudem kommt, dass Network-Marketing ein Business ist, d.h. es nie Garantien geben kann, sondern immer nur Chancen und Risiken.

Auch im klassischen Unternehmertum oder mit Aktien kann man schnell reich werden. Aber ist dies realistisch? Natürlich nicht und ganz genauso ist es im Strukturvertrieb.

4. Negative Berichterstattungen im Mainstream

Was ich lange nicht verstanden habe: Warum wird im TV und Zeitungen generell immer nur Negatives über Network-Marketing berichtet? Schließlich sprechen wir von einer Industrie, welche weltweit mehr Umsatz generiert als die gesamte Filmindustrie, einschließlich Hollywood. Meine Vermutung, die Vertriebsform Network-Marketing stellt schlicht eine Gefahr für das Geschäftsmodell der privaten TV-Sender und Zeitungsverlage dar, welche schließlich davon leben, dass andere dort Werbung schalten.

Beispiel: Firmen wie Verivox schalten jedes Jahr mehrere Millionen Euro an Werbekampagnen, allein 2021 betrugen die Werbeaufwendungen von Verivox über 50 Millionen Euro, wovon der Großteil in Fernsehwerbung floss. Bedeutet, etwa die Hälfte des Umsatzes bei Verivox werden in Werbung reinvestiert, teilweise sogar der gesamte Umsatz. So erzielte Verivox beispielsweise im Jahre 2017 einen Umsatz von 131,8 Millionen Euro, investierte aber gleichzeitig über 137 Millionen Euro in Werbung.

Dem gegenüber stehen Network-Marketing Unternehmen wie die Teleson, welche statt über teure Werbekampagnen über eigene Teleson Vertriebspartner die Strom- und Gasprodukte an den Mann/Frau bringen. So erzielte die Teleson tatsächlich in etwa den selben Umsatz wie Verivox, nur dass die Umsätze statt in Werbung an die Vertriebspartner weitergereicht werden.

Durch diese Vertriebsform entgehen den TV-Sendern im Vergleich zu Verivox zwei bis dreistellige Millionenbeträge, Jahr für Jahr. Also eine horrende Summe und daher braucht es nicht viel Phantasie, warum über Network-Marketing bisher nirgends im Mainstream in irgendeiner weise positiv berichtet wird.

Ganz im Gegenteil, wenn überhaupt mal über MLM was zu sehen und zu hören ist, dann meistens über irgendwelche Skandale, welche es natürlich nicht nur im Strukturvertrieb, sondern auch in klassischen Unternehmen gibt.

5. Vermeintlich viele Gescheiterte

Ein Märchen, welches oft im Zusammenhang mit Network-Marketing weitergegeben wird: Da verdient doch keiner Geld. Wenn man es mit einem klassischen Angestelltenverhältnis vergleicht, dann sind die Zahlen in der Tat ernüchternd. Allerdings muss man natürlich auch einen Job erstmal bekommen. Manche Menschen schreiben hunderte Bewerbungen und haben dennoch bis heute keine Anstellung gefunden.

Im Network-Marketing hingegen bekommt jeder eine faire Chance, ganz egal welche Qualifikation oder Vorerfahrungen bestehen, welche Religion, welche Nationalität oder welches Alter, d.h. es gibt keine Eintrittsbarrieren und somit gibt es auch nichts zu verlieren, sodass die meisten wieder genauso schnell aufhören, wie sie sich zuvor schnell und einfach registriert haben.

Vergleicht man Network-Marketing hingegen mit der klassischen Selbstständigkeit, dann schaut es ganz anders aus: 80 bis 90 Prozent aller Startups scheitern. Und mindestens 80 Prozent der Startupgründungen misslingen sogar bereits in den ersten drei Jahren. Und damit wirklich ausreichend Geld verdienen, geschweige die Kredite erfolgreich zurückzahlen, schaffen noch weniger.

Übrigens, scheitern eigentlich noch viel mehr Menschen als klassischer Unternehmer. Warum? Weil die meisten schon vorab bei der Finanzierung nicht weiter kommen. Wer beispielsweise ein McDonalds Franchise aufmachen möchte, benötigt generell mehrere hunderttausend Euro. Dass die Bank nicht einfach jeden so viel Geld gibt und auch über andere Finanzierungsformen nicht so einfach Geld aufzutreiben ist muss sicherlich nicht näher erwähnt werden.

Ähnlich ist es auch bei anderen Tätigkeiten, wo es kein festes Gehalt gibt. So beispielsweise bei den Autoren. Von 3.200 gemeldeten Autoren (2015) bei der Künstlersozialkasse, können nur etwa 100 bis 200 Schriftsteller allein vom Schreiben
leben, also lediglich circa 3 bis 6 %. Alle anderen sind also auf weitere Nebenjobs angewiesen bzw. arbeiten als Autor nur im Zweitjob.

Und ich könnte jetzt noch nahezu unendlich weitere Beispiele nennen, wie u.a.: Influencer, Blogger, Ebay-Verkäufer, Amazon-FBA, T-Shirt-Business, Shopbetreiber, Vendor, Affiliate-Marketer, Taxifahrer, selbstständiger Fitnesstrainer/in, Fotograf usw.. In allen Bereichen schaffen es generell nur die allerwenigsten allein von ihrer selbstständigen Tätigkeit leben zu können, geschweige davon sehr gut zu leben.

Und warum erwartet man dann etwas anderes im Network-Marketing? Wahrscheinlich wegen Grund 3., weil vielen Neueinsteigern das einfache und schnelle Geld versprochen wird.

Die Wahrheit ist: Auch im Network-Marketing können über 90 Prozent nicht von ihrem Business leben und das müssen sie auch gar nicht, denn der Hauptteil macht es nebenberuflich und will gar nicht seinen Job aufgeben. Viele beziehen auch eine Rente und wollen einfach etwas dazuverdienen oder/und gleichzeitig mehr soziale Kontakte.

Natürlich gibt es auch diejenigen, welche auf Gedeih und Verderb ein hauptberufliches Business im Network-Marketing aufbauen möchten. Doch sind ein Übergewicht davon überhaupt nicht bereit, dementsprechend ernsthaft ihr Geschäft zu betreiben. Und glaube mir, mit immerhin bereits über eintausend direkt gesponserten Partnern weiß ich so ziemlich genau wovon ich rede, der Großteil ist weder gewillt, mit anderen über ihr Business zu reden, geschweige kontinuierlich ernsthaft aktiv zu sein oder/und in Marketing nennenswert zu investieren. Bedeutet, die Leute scheitern generell an sich und nicht wegen dem Business.

Und dabei genauer gesagt keinesfalls wegen mangelndem Know How – Wissen kann man sich aneignen – , sondern vor allem wegen der Einstellung oder aufgrund mangelnder charakterlicher Eignung. Ich sehe es ähnlich wie im Fitnessstudio: Wer regelmäßig ernsthaft trainiert wird ohne Wenn und Aber Ergebnisse generieren und warum sehen dann über 90 Prozent im Fitnessstudio überhaupt nicht so aus als würde das Training und die Geräte funktionieren? Genau: Pure Faulheit bzw. ein zu schwacher Wille. Das ist die Wahrheit, die viele nicht verkraften können, da sie immer einen anderen suchen der schuld haben muss.

Die Wahrheit ist auch, dass man im Network-Marketing gar nicht scheitern kann, sondern nur zu früh aufgeben. Warum? Weil im Gegensatz zu einer klassischen Selbstständigkeit keine Kredite aufgenommen werden müssen und keine Aufwendungen für Personal, Maschinen und andere Kosten bestritten werden. Zudem ist Multi-Level-Marketing flexibel aus dem Nebenberuf aufbaubar, d.h. niemand muss deshalb den Job aufgegeben.

Fazit

Es gibt einige Gründe, warum Network-Marketing so umstritten ist und es lohnt sich diese Gründe genau zu kennen. Wie in diesem Beitrag deutlich wurde, sind nämlich die Ursachen im Kern schlicht fehlendes Wissen, Vorurteile, wie auch unseriös arbeitende Vertriebspartner und bewusste negative Berichterstattung im Mainstream durch egoistische Interessen.

Wer hingegen Network-Marketing als das betrachtet, was es ist, wird feststellen, dass es ein seriöses Businessmodell ist, mit großartigen Chancen bei gleichzeitig nahezu null Risiko, aber natürlich, wie bei jedem Geschäft, ohne irgendwelche Garantien. Doch welche Alternative, wenn nicht Network-Marketing, bietet „langfristig“ noch so viele Chancen, Möglichkeiten und Vorteile?

Für mich persönlich in jedem Fall, und das sage ich auch als diplomierter Betriebswirt, ist es die beste und realistischte Chance auf finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit und daher lohnt es sich allemal dafür im Network-Marketing zu kämpfen.

networker
 

Konnte bereits während seines BWL-Studiums, durch moderne Inbound-Marketing-Strategien, 483 Erstlinien sponsern und ein hauptberufliches Monatseinkommen im Network-Marketing über das Internet aufbauen. Mit mittlerweile über weit eintausend direkt gesponserten Vertriebspartnern zählt er zu einer der erfolgreichsten Rekrutierern der deutschen MLM-Branche.

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